Samstag, 18. Februar 2023


Munnar


Am 4.2.2023 geht es mit dem Auto von dem tollen kleinen Yoga Retreat Ayushkami weiter nach Munnar.
Wir leisten uns für die Strecke, die zwar nur 240 km lang ist, für die man aber fast 7 Stunden mit dem Auto benötigt, ein Taxi. Mit dem Bus wäre die Anreise sehr umständlich und würde noch viel länger dauern.



Lunch mit unserem Fahrer auf der Fahrt nach Munnar 







Munnar, eine ehemalige Hill Station der Briten, liegt auf 1532 m und ist eine kleine, nicht besonders schöne Stadt. Dafür ist die Umgebung umso reizvoller. Der angrenzende Eravikulam-Nationalpark mit seinem 2695 m hohen Anamudi ist leider während der Monate Jänner bis März geschlossen (Brutzeit der äußerst seltenen und gefährdeten Nilgiri Ziegen), es gibt aber trotzdem viele schöne Wandermöglichkeiten durch die weitläufigen Teeplantagen und Kardamomfelder.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird hier Tee angebaut, initiiert durch die Briten.

Wir wohnen im Homestay Rosegarden, ca 12 km außerhalb der Stadt Munnar, umgeben von einem Blumen- und Gewürzgarten und direkt oberhalb riesiger Kardamomfelder. Das Zimmer ist schön, es gibt einen gemütlichen Balkon, das Essen ist hervorragend, aber leider sind die Zimmer sehr hellhörig.

Am ersten Morgen bekommen wir nach dem Frühstück bei herrlichem Wetter eine interessante Führung durch den üppigen Garten. 































Später wandern wir durch Kardamomfelder eine Stunde zu einem kleinen Dorf mit einer Kirche und einer großen Marienstatue davor. 
















Wie besuchen einen Ayurveda-Garten und erfahren, welche Pflanzen für welche ayurvedischen Medikamente verwendet werden, leider habe ich aber schon fast alles wieder vergessen🙈, aber man kann sich ja die Medikamente überall in Indien kaufen und muss sie nicht selbst herstellen.

Am Abend beim gemeinsamen Essen mit allen Gästen gibt es nette und interessante Gespräche und Reisetipps.

Am zweiten Tag machen wir eine 18km lange Wanderung durch Teeplantagen und kleine Wälder. Die Landschaft ist wunderschön, das Wetter auch und ich hole mit, trotz starker Sonnencreme, einen Sonnenbrand im Nacken.



















Josef entdeckt eine riesige Kobra, die sich auf einem Stein am Fluss sonnt, ansonsten sehen wir keine wilden Tiere, obwohl Schilder immer wieder vor wilden Elefanten warnen.
Einen solchen sehen wir jedoch später direkt neben der Straße auf der Fahrt nach Mysore.






Am Ende der Wanderung lassen wir uns noch die restlichen zwei Kilometer mit einem Tuktuk in die Stadt fahren und gönnen uns Kaffe (wächst auch hier) und Lemon-Ginger Soda.











Die größte Teefirma TATA hat für die behinderten Kinder ihrer Teeplantagenarbeiter*innen eine spezielle Schule erbauen lassen. Daneben gibt es für die Absolvent*innen eine Färberei bzw. Druckerei, in der Stoffe mit organischen Farben bearbeitet werden und eine kleine Fabrik zur Herstellung von Papiererzeugnissen. In diesen beiden kleinen Unternehmen arbeiten nur behinderte Personen. Wir haben uns alles angesehen und auch ein wenig geshoppt ; ), es gibt wirklich sehr schöne Erzeugnisse zu kaufen.
Im Anschluss hat mir die Direktorin ihre Schule gezeigt und mir auch sehr viel darüber erzählt. Es werden Kinder mit den unterschiedlichsten Behinderungen im Alter von 6 - 18 Jahren beschult. Es gibt auch eine große Anzahl von autistischen Kindern. Jeweils 5 Kinder werden von  einer Lehrkraft betreut. Bis auf das Essen wird alles von der Teefirma bezahlt. Während der Covidzeit sind die Lehrer*innen zu den Kindern gefahren, da Online-Unterricht natürlich keine Option ist. Sie haben auf Anweisung der Direktorin nur Yoga und Kunst unterrichtet, um die Psyche der Kinder zu stärken. Diese Schule läuft sehr gut, die Lehrkräfte sind sehr engagiert und werden gut bezahlt, sie erhalten um einiges mehr als im öffentlich Schulbereich. 










Danach besuche ich noch das Teemuseum, während Josef durch die umliegenden Teeplantagen wandert.











An unserem letzten Tag in Munnar fahren wir zu einer Teefabrik, die ca. 1 Autostunde von unserem Homestay entfernt liegt. Dort kann ich Tee pflücken und verarbeiten. Wir bekommen auch eine Führung durch die Fabrik. Danach geht es zum wunderschön gelegenem dazugehörenden Bungalow, wo wir ein hervorragendes spätes Mittagessen bekommen. In diesem Bungalow gibt es auch vier schöne Zimmer zu mieten, alle sehr elegant und sehr britisch. Ein Aufenthalt hier ist auf jeden Fall zu empfehlen. 




































Man wird allerdings bei den Wanderungen durch die Teeplantagen gewarnt, es ziehen wilde Elefanten durch und es gibt auch Leoparden und Stachelschweine.


Nach diesen fünf Nächten in wunderschöner Umgebung fahren wir weiter über Mysore nach Hampi.


Donnerstag, 2. Februar 2023

Heimaturlaub


7 Wochen lang, und dennoch zu kurz.

Genossen haben wir das zu Hause sein und sehr intensiv war die Zeit. 
Gleich am ersten Tag wurden wir, wie immer, erstklassig bei Stephan und Alicia in Neumarkt bewirtet. 
Weihnachten feiern mit der Familie, Silvester mit und bei Freunden, Geburtstag von der Oma, Kinobesuche und Freunde treffen, relaxen, Kartenspielen, die Berge zuerst bei Schnee mit Ski und dann ohne Schnee mit BergkameradInnen genießen. 

Viele Tage, ein Geschenk des Himmels, so wie Günther und ich es immer wieder bei gemeinsamen Touren feststellen. 






Doch am am 24.1.23 gehts wieder los,  06:15 Abfahrt in Salzburg mit dem Zug nach München. So der Plan. 
Pünktlich um 6 Uhr früh waren wir am Bahnhof und erfuhren, dass unser Zug nach München gestrichen worden war. 
Kurzfristig geschockt, aber die Lösung war, mit der S Bahn nach Freilassing und von dort weiter nach München. 
Kein Lift, im Freilassinger Bahnhof lässt man uns mit dem vielen Gepäck von einem Bahnsteig zum anderen laufen. Endlich im Zug, nun ja, aber mit dem dürfen wir mit unseren Fahrkarten eigentlich nicht fahren........ der nette Schaffner ist uns gut gesinnt und lässt uns Ösis trotzdem weiterfahren. Also wenn das so weitergeht, guate Nacht. 
Aber wir schaffen es. 

Zurück in Indien, Mumbai.

Ankunft kurz nach Mitternacht, Sim-Karte gibt es keine mehr zu kaufen um diese Zeit. 
Doch die Inder sind aufmerksam und freundlich. 2 junge Männer buchen für uns kurzerhand über ihr Handy ein Uber Taxi für die Fahrt zu unserer Unterkunft. Und sogar den Fahrpreis bezahlen sie für uns. 
"Welcome in India", sagen sie mit einem netten Lächeln im Gesicht und schon sind sie wieder weg. 


Nach einer halben Nacht in Mumbai fliegen wir am Nachmittag weiter nach Trivandrum. 

Trivandrum liegt in Südindien, ganz unten. 
Unglaublich viele christliche Kirchen. Alte werden restauriert, neue werden gebaut. Aber auch die muslimische Welt ist ebenso nicht zu übersehen und zu überhören, wie die hinduistische. 
Und alle diese Glaubensgemeinschaften versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Um 5 Uhr in der Früh geht's los. Über Lautsprecher genießen wir eine  Messe mit viel Gesang und Hallelujah, denn unsere Unterkunft befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche. 
Etwas weiter weg, eine Moschee..... um 5 Uhr geht's los...... 
Und das alles, obwohl es bei Strafe verboten ist, die Gebete und Gesänge über Lautsprecher zu übertragen.





2 Nächte blieben wir hier und 2 christliche Gottesdienste der Nächstenliebe durften wir im Bett liegend mitfeiern. 

Mit einem Taxi besuchten wir in und um Trivandrum einige sehenswerte Orte,  hinduistische Tempel, den Strand von Kovallan und machten eine Bootstour in den Backwaters. 






























Zur Zeit befinden wir uns etwas abseits von Kollam in Ayushkamy. 
Dieses Yoga Retreat liegt auf einer langen schmalen Insel, links Backwater, beidseitig an den Ufern mit Palmen gesäumt auf der anderen Seite das Meer mit einem kilometerlangen Strand. 
Wirklich sehr schön, doch leider außerhalb der Unterkunft total vermüllt. 
Krähen fressen mit genuss Plastiksackerl am Strand. 
Sind sozusagen die Einzigen, wenn auch nur einen Verdauungsgang lang, welche sich für die Müllentsorgung verantwortlich zeigen. 
Das Futter geht jedenfalls nicht aus...... 





Sehr schade, wie kann man eine ansonsten wie im Paradies anmutende Landschaft sehenden Auges so kaputt machen kann, das verstehen wir nicht. 

Unsere Unterkunft hier ist jedoch in einer Oase untergebracht, sehr sauber die Anlage mit vielen Pflanzen und Bäumen, fast ein botanischer Garten.  Das Essen ist sehr gut und unser Bungalow sehr gemütlich. 















Unzählige Vögel verschiedenster Vogelarten sind zu beobachten. 
























8 Nächte bleiben wir hier inklusive täglicher 90 minütiger Yogaeinheit. 
Die ersten Einheiten haben wir schon hinter uns, Renate fühlt sich sehr wohl dabei..... 
Aber auch ich mache Fortschritte, langsam und Schritt für Schritt fühle ich mich wohler bei den einzelnen Übungen. 
Vinod, unser Yoga Lehrer, ist wirklich sehr gut, animiert ständig dazu, nur langsam die Übungen zu steigern. Nur so sind Fortschritte möglich, ansonsten ist die Gefahr zu groß, sich unnötig zu verletzen. 






Den15km weiter südlich gelegene Varkala Strand haben wir auch schon besucht. Der schöne endlose Strand ist auch sauberer und zieht viele Touristen an.









Was haben wir nach dieser Woche  geplant? 
Munnar wollen wir bereisen. 250km nordöstlich von hier. 
Berge, viel Natur und Teeplantagen soll es dort geben. 
Wir sind schon gespannt darauf.