Mittwoch, 17. Mai 2017

Österreich 


Wir sind zurück!
Seit einer Woche weilen wir wieder im wunderschönen Salzburg.
Als ich in Bangkok im Spital lag wollte ich nur mehr zurück nach Hause. Alleine schon der Gedanke an asiatisches Essen und die Gerüche verursachten mir Übelkeit. Daher war ich sehr froh, dass Josef sofort damit einverstanden war, heimzufahren.
Ehrlich gesagt waren wir auch bereits müde von der langen Reise, den vielen Eindrücken, den Erlebnissen...
Wir hatten zwar geplant in Indonesien länger an einem Strand zu verweilen und zur Ruhe zu kommen, trotzdem war der Entschluss nach Österreich zurückzukehren schnell gefasst und wir sind froh darüber.
Allerdings konnten wir das nicht sofort im Blog kundtun, da wir meine Mama zum Muttertag überraschen wollten, was uns gelungen ist.
Gemeinsam mit Elfriede, Stephan und Dari waren wir am vergangenen Wochenende in Bischofshofen und verbrachten sehr schöne Stunden mit meinen Eltern.

Die ausstehenden Stationen, Jaipur, Agra und Delhi werden wir verlässlich in den nächsten zwei Wochen schreiben.

Inzwischen bedanken wir uns sehr herzlich bei euch allen, die ihr uns auf unserer Reise "begleitet" habt und uns auch immer wieder mit Informationen aus der Heimat, ob im Blog oder über WhatsApp bzw. eMail, versorgt habt.


Montag, 8. Mai 2017

INDONESIEN LOMBOK 


In unserem letzten Beitrag berichteten wir ein wenig von unserer Reise nach Manali in Nordindien. 
Über 4 Wochen sind seitdem vergangen und wir sind in der Zwischenzeit noch in Delhi, Jaipur sowie in Agra gewesen und jetzt sind wir gerade in Bangkok. 
Also, wir sind mit unseren Berichten ganz schön in den Rückstand geraten, daher glaube ich, ist es besser, vorerst einmal unsere letzten Reiseerfahrungen niederzuschreiben, also das Ganze von hinten her aufzurollen.

Nach 6 Wochen in Indien sind wir also von Delhi nach Bangkok geflogen, wo sich nach 2 Nächten unsere Wege getrennt haben. Renate ist in Bangkok geblieben und hat sich dort für einen einwöchigen Fußmassagekurs angemeldet und ich bin weiter über Bali nach Lombok geflogen. Dort ist der 3720 m hohe Vulkan Rinjiani mein Ziel gewesen.

Vorher haben wir jedoch noch Elfriede in Bangkok getroffen. Renates Schwester hat mir eine neue Kamera mitgebracht, da mein Objektiv nach einem Sturz defekt geworden war. Des weiteren hat sie uns gleich mit mehreren Dingen ursprünglicher Heimat versorgt wie Speck, Bauernbrot und Käse, welche wir sofort bei ihr im Hotelzimmer genüsslich verspeist haben. Den mitgebrachten Prosecco, es gibt immer irgendwas zu feiern,  sparen wird uns für einen späteren Zeitpunkt auf. 
Während Renate sich mit Elfi am Tag in der Stadt herumgetrieben hat, habe ich die neue Kamera studiert und die Sachen für meine Reise nach Lombok gepackt. Den Abend haben wir gemütlich in einem netten Lokal verbracht, bevor wir uns spät und auch mit gar nicht so wenig Wehmut wieder verabschiedet haben. Ein Hauch von Heimweh - man kann es nicht mehr verleugnen.  

Mein Flug nach Indonesien ist angenehm gewesen, am Abend um 20:30 bin ich in Lombok gelandet, wo ich von einem Fahrer abgeholt worden bin. 3 Stunden hat die Fahrt nach Senaru gedauert, ein kleines Dorf im Osten der Insel am Fuße des 3720 m hohen Vulkans Rinjani.
Seit einem tödlichen Unfall vor 3 Jahren, bei dem eine deutsche Touristin beim Aufstieg tödlich verunglückt ist, ist es nicht mehr erlaubt den Berg ohne Führer zu besteigen. Habe ich jedoch sowieso nicht vorgehabt und über Rudy Trekker eine 3 tägige Trekking Tour auf den Gipfel gebucht. 
Der Vulkan liegt inmitten einer wunderschönen Landschaft, in seinem riesigen Krater hat sich vor langer Zeit ein See gebildet und ein weiterer kleinerer Vulkan, welcher das letzte Mal vor 6 Monaten ausgebrochen ist. Momentan ist er jedoch wieder friedlich, nur ein wenig aufsteigender Rauch beweist seine Aktivität.  
In meiner Gruppe sind noch 2 junge Pärchen gewesen, Christina und Bernard aus Deutschland bzw. Australien sowie eine junge Dame aus Singapur ( hab den Namen leider vergessen) und Robert aus England. 2 Guides und 5 Träger haben dafür gesorgt, dass wir sicher und wohlversorgt unterwegs sein konnten. Immer wieder bin ich verwundert, mit welch ausgezeichnetem Essen man bei den Treks verwöhnt wird. Auch das Zelt und die Schlafmatte sind sehr in Ordnung gewesen. 

Die außergewöhnliche Schönheit des Berges hat sich herumgesprochen. Ca. 300 Personen haben mit uns den Gipfel bestiegen, in der Hochsaison sollen es über 1000 Leute pro Tag sein. Das Müllproblem versucht man in den Griff zu bekommen, jedoch an den jeweiligen Schlafplätzen gelingt das offensichtlich nicht so gut. 

Nun kurz zum Aufstieg: 

1.Tag:  Fahrt nach Sembalun (1 Stunde, 1100hm) und von dort leichte Wanderung ( steppenähnliche Landschaft) bis zum Kraterrand auf 2700hm in ca. 7 Stunden (mit vielen
Pausen)

2.Tag: 1000hm steiler Aufstieg zum Gipfel, Start um 02:45, um von oben den Sonnenaufgang ( 06:15) genießen zu können. 1600 hm Abstieg bis zum Kratersee (baden möglich)
600Hm Aufstieg zum gegenüberliegenden Kraterrand vom Vortag, Ende ca 17:00 Uhr, trotz vieler Pausen also ein langer und anstrengender Tag.

3.Tag: 07:30 - 2000 Hm Abstieg nach Senaru durch zum Großteil sehr schönen Urwald in ca. 7 Stunden  

Am ersten Tag und auch am zweiten Tag haben wir sehr schönes Wetter gehabt, ab dem späten Vormittag wird jedoch der Vulkan eingenebelt, fast minütlich ändert sich die Stimmung am Kraterrand dramatisch, Nebelfetzen und Sonnenschein wechseln sich ständig ab. Mystische Stimmung bis zum Sonnenuntergang, am Abend sieht man in der Ferne Blitze aufleuchten. 
Am 3. Tag sind wir beim Abstieg die letzten 2 Stunden von sintflutartigen Regenfällen überrascht worden, durchnässt bis auf die Haut habe ich die Unterkunft erreicht, wo es jedoch eine Möglichkeit zum Brausen und umziehen gibt. 

Kurzfristig habe ich mich nach der Rückkehr vom Berg entschlossen nun in den Süden der Insel nach Kuta Lombok zu fahren. Auch meine beiden Begleiter Christina und Bernard haben das gleiche Ziel gehabt und so sind wir am späten Nachmittag gemeinsam mit einem Taxi dorthin gefahren. Über booking.com habe ich ein günstiges Zimmer gebucht   und mich schon sehr auf die nächsten Tage gefreut.

Nach 2 Tagen sollte ja Renate nachkommen, wir hatten auf der kleinen Insel Gili Air ein Zimmer für 7 Nächte reserviert. Zum Relaxen, war schon lange nicht mehr. Danach noch stressfrei Bali und zum Schluss Sulawesi. So der Plan. 

Als wir bereits im Auto gesessen sind, habe ich meine SMS gelesen. Schock, Renate hatte mir bereits gestern geschrieben, dass sie in Bangkok im Spital liegt. 

Sie hat wieder Pech gehabt, hat sich irgendwo in Bangkok eine schlimme Lebensmittelvergiftung geholt ("Kleine Tierchen" sagt der Arzt) und ist vergangenen Mittwoch mit über 40 Grad Fieber und Durchfall im Spital gelandet. Ich hatte beim Bergsteigen keinen Handyempfang gehabt und habe also erst jetzt von ihrem Schicksal erfahren. 

Natürlich wollte ich so schnell wie möglich nach Bangkok zurückfliegen.

Noch im Auto erzählte ich meinen beiden Begleitern Christina und Bernard von meiner Situation. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei ihnen herzlich bedanken, sie stellten mir noch im Auto ihr Internet zur Verfügung, suchten und fanden für mich einen günstigen, schnellen und direkten Flug von Lombok nach Bangkok. Noch während der Fahrt im Taxi war der Flug gebucht, welcher gleich am nächsten Morgen um 06:50 startete. 


Am nächsten Morgen flog ich also wieder zurück nach Bangkok und konnte Renate am Abend im Spital besuchen. Verzweifelt lag sie im Bett, wie eine Schwerkranke wurde sie mit Infusionen versorgt. Gottseidank ging es ihr bald wieder etwas besser, am Sonntag konnte sie das Spital verlassen. Das Fieber ist Geschichte und statt der Flaschen kann sie nun die notwendigen Medikamente oral einnehmen.

Dennoch fühlt sie sich noch sehr schwach und die Reiselust ist verflogen. Mal schauen wie es weitergeht. 

Die noch ausständigen Berichte aus Indien werden wir in den nächsten Tagen schreiben. 




Startpunkt der Besteigung des Vulkans in Sembalun 



5 Träger transportieren unsere Versorgung und die Zelte








Zeltlager auf 2700 Hm



Christina, Bernard und unser Guide Osman



Haubenküche 



Abendstimmungen











nächtliches Gewitter



"müde vom Wandern" kurz vor dem Gipfel 



Sonnenaufgang 






Gipfelfoto



der östliche  Vulkankrater



Kratersee im südlichen Vulkankrater








Abstieg vom Gipfel






"da will noch einer hoch hinaus" 



Aussichtspunkt vom Zeltlagers am 2. Tag 



der aktive Teil des Vulkans 



unser Bergführer






während des Abstiegs, noch vor dem Regen


neugierige  Begleiter






























Donnerstag, 27. April 2017

Manali


Da von Dharamsala aus nur ein Nachtbus nach Manali fährt, leisteten wir uns am 13.04.2017 für die sehr kurvenreiche Strecke ein Taxi für € 60,-.
Trotzdem dauerte die 220 km lange Fahrt 8 Stunden. 
Manali (2050 m) liegt im Kullu Tal im Himalaya und besteht aus drei Teilen, Manali, Old-Manali und Vashist. Von hier aus führt während der Sommermonate die Straße nach Ladakh.
Da laut Reiseführer Old-Manali und Vashist kleiner und angeblich beschaulicher sind, reservierten wir uns ein Zimmer in Old-Manali. In Wirklichkeit ist seit Jahren jedes kleine Grundstück verbaut und die engen Gassen sind während der Reisezeit hoffnungslos verstopft. Es wird ununterbrochen gehupt, geschrien und wäre nicht die wirklich herrliche Umgebung, wir wären sofort wieder gefahren.
So blieben wir, statt der sieben gebuchten Nächte zumindest vier Nächte hier.
Am ersten Tag wanderten wir zum schön gelegenen Jogini-Wasserfall hinter dem Ortsteil Vashisht.
In Vashisht gibt es auch heiße Quellen, in denen wir aber nicht gebadet haben.
Den zweiten Tag nützte Josef für eine Bergtour von Naggar aus zu einem Zeltlager und von dort weiter zu dem um diese Jahreszeit noch schneebedeckten Chandrakani Pass. 
Naggar ist ein kleiner, ruhigerer Ort im Kullutal, eine Busstunde entfernt von Manali. Hier gibt es auch ein Museum des russischen Malers Nicholas Roerich, dessen Bilder ich bereits im August in Novosibirsk bewundert hatte.
Ich war an diesem Tag mit der Besitzerin unseres Hotels und zwei ihrer Freundinnen unterwegs.
Zuerst besuchten wir den Hausratsabverkauf einer älteren Schweizerin, die nach 19 Jahren in Manali wieder zurück in die Schweiz wollte. Sie erzählte mir, dass es seit zehn Jahren jedes Jahr schlimmer wird mit dem Verkehr, dem Bau unzähliger Hotels und Geschäfte und dass auch Obst und Gemüse angeblich seit einiger Zeit stark gespritzt werden und sie keinen Grund mehr weiß, warum sie noch hier bleiben soll. 
Danach ging es nach Manali, dort wollten wir Schals kaufen. Das Kullu-Tal ist bekannt für die schönen Wollschals, die hier hergestellt werden. Also musste ich natürlich auch zuschlagen. Vielleicht werden sich einige liebe Damen an diese Zeilen erinnern, wenn sie zu besonderen Anlässen Pashmina-Schals von uns bekommen ;).
Am dritten Tag, Josef war so begeistert von seiner Bergtour zurückgekommen, wanderten wir gemeinsam von Naggar aus 900 hm bis zum ersten Zeltlager des 3 tägigen Treks (möglich von Mai bis Oktober) nach Malana. Es war wirklich eine wunderschöne Wanderungen bei herrlichem Wetter. Die unzähligen Apfelbäume bis auf eine Höhe von ca 2500 m blühten gerade.
Im Anschluss fanden wir noch ein Kaffeehaus, in dem sogar Käse verkauft wurde und so konnten wir nach langer Zeit wieder einmal eine Käsebrot genießen :).
Aber dann kam die Rückfahrt mit dem öffentlichen Bus nach Manali. Josef hatte mich schon vorgewarnt, er kannte das Abenteuer ja bereits vom Vortag, für die Hinfahrt hatten wir ein Taxi genommen.
Öffentliche Busse sind scheinbar immer alt und schäbig, dafür ist die Fahrt sehr billig.
Unser Bus war schon überfüllt, als wir einstiegen, trotzdem wurden wir mit vielen anderen Passagieren hineingedrängt. Obwohl wir eng aneinandergrängt standen, zwängte sich auch noch der Schaffner durch, der die wenigen Rupien einsammelte, die die Fahrt kostete und das nach jeder Haltestelle. Nach einer Viertelstunde bekam ich einen Sitzplatz. Der Bus scheint für Kinder gebaut worden zu sein, so wenig Platz hatte man auf den Bänken. Es war nicht nur unerträglich heiß, es roch auch nicht besonders gut in diesem Fahrzeug. Während der ersten halben Stunde raste der Busfahrer die enge Straße an den Abhängen entlang und es kam noch Luft durch die etwas geöffneten Fenster herein, aber danach steckten wir im Stau. Neben mir eine extrem schmutzige Frau, vor dem Fenster mehrere Behälter mit heißem Fett, in denen Teig frittiert wurde. Ich musste mich konzentrieren, um mich nicht übergeben zu müssen. Gott sei Dank gab es viel zu schauen. Eine Prozession mit hinduistischen Statuen zwängte sich zwischen den Autos durch, Leute aus unserem Bus kauften das frittierte Gebäck, nachdem sie zuvor alle Stücke angegriffen und endlich die richtigen gefunden hatten, Kühe spazierten umher...
Die Straße war so eng, dass ich einige Male Angst hatte, wir würden die Balkone der vielen Hotels streifen, die bis an die Straße gebaut worden waren, natürlich ohne Parkplätze. Einmal stieß der Bus ein parkendes Motorrad um, es blieb einfach liegen, danach rammten wir noch einen Verkaufsstand und die Töpfe fielen auf die Straße. Scheinbar alles normal.
Auf einmal wurde es sehr laut im Bus. Ein Mann begann herumzuschreien und um sich zu schlagen. Erst nach ca 10 Minuten wurde er endlich aus dem Bus "geworfen", er war total betrunken.
Wir waren beide froh, als wir nach fast zwei Stunden (35km) in Manali angekommen waren.
Am letzten Tag, wir hatten noch bis 16:00 Uhr Zeit, besuchten wir das tibetische Kloster in Manali und kauften ein. Josef, der sich am ersten Tag eine traditionelle Kopfbedeckung aus dem Kullu-Tal gekauft hatte und diese bei den Wanderungen als Sonnenschutz getragen hatte, wollte solche für seine Bergkameraden als Mitbringsel erstehen. Also, liebe Bergfreunde, ihr könnt euch euer Souvenir auf den Fotos ansehen ;).







Vashist
















Schönes Waldstück zwischen Old-Manali und Manali



Oberhalb des kleines Ortes Naggar



Jogini-Wasserfall



Schafhirte






Wanderung zum Pass















Rumsu, ein Dorf auf dem Weg zum Zeltlager

























































Bei einem hinduistisches Fest in Vashisht



Im tibetischen Kloster