Donnerstag, 31. Juli 2025

Fahrt nach Baetov und weiter nach Jalalabad


Am 13. 07. 2025 werden wir sehr herzlich von der Köchin und dem jungen Mädchen im Yurtenlager in Tash Rabat verabschiedet und machen uns auf den Weg in Richtung Baetov.
Der erste Teil des Weges ist klar, nach der Hälfte des Weges gibt es zwei Möglichkeiten. Wir suchen uns die interessantere Strecke aus, die noch nicht ausgebaut worden ist. Zuerst verfahren wir uns, lernen dadurch aber eine sehr schöne Gegend kennen und treffen nette Leute, so wird der Umweg von 60 km zu einer Bereicherung.












Der zweite Streckenabschnitt führt über mehrere hohe Pässe (ca 3300 m)...





... und ist wieder einmal sehr beeindruckend. 
Plötzlich verändert sich die Landschaft dramatisch, der Tiefblick, der sich uns bietet, ist atemberaubend, die Gegend wüstenähnlich.











Wir machen eine Pause und genießen den Ausblick, bevor wir weiter nach Terek, einem kleinen Ort circa 5 km vor Baetov, fahren. Hier finden wir zwar ein kleines Geschäft, bekommen aber nur Wasser, Bier und ein paar Kekse, Brot und Milch gibt es nicht. Das heißt, zum Abendessen wird es Cup noodles geben, für Josef ein kulinarisches "Non-Highlight".
Nach diesem Abstecher fahren wir etwa 15 km zurück, wir wollen zu einem kleinen See und dort einen Standplatz für die Nacht suchen. Die Strecke wird extrem schlecht, aber wir erreichen schließlich den kleinen See.







Leider ist die Gegend rund um den See sumpfig und es gibt jede Menge Moskitos. Daher beschließen wir, wieder ein Stück zurück zu fahren und finden nach einem langen Tag doch noch einen idyllischen Platz. Hier genießen wir die Stille und den herrlichen Blick.










Am nächsten Morgen starten wir nach einem Kaffee und ein paar Keksen zuerst zum bekannten Friedhof in Terek...








 
... und danach in Richtung Kazarman und weiter nach Jalalabad.











Dieser Tag wird zu einem der anstrengendsten unserer Reise (250 km Offroad). Der Weg nach Kazarman dauert viel länger, als erwartet. Von Kazarman nach Jalalabad soll es eigentlich eine ganz neue Straße geben, der Tunnel ist jedoch noch nicht freigegeben und daher müssen wir die alte Passstraße nehmen. Da auch diese Straße im zweiten Teilvon den Chinesen erneuert wird, gibt es  unzählige Baustellen, jede Menge Staub und Baufahrzeuge und auch die Landschaft hier ist nicht besonders reizvoll. Trotzdem treffen wir hier immer wieder auf Radfahrer, für uns eine unvorstellbare Quälerei. 


                                          


Um 21:00 Uhr treffen wir endlich in unserem Hotel in Jalalabad ein und fallen nach dem Duschen und einer kleinen Jause (Brot haben wir wieder bekommen) sofort ins Bett.
Am nächsten Tag steht Autopflege auf dem Programm und am Abend genehmigen wir uns ein ausgezeichnetes Essen in dem Lokal, in dem wir vor drei Jahren unseren Hochzeitstag gefeiert haben.





Am 16.07. fahren wir von Jalalabad weiter nach Osh.

Dienstag, 22. Juli 2025

Kel Suu und Tash Rabat


Am 07.07.2025 fahren wir zum Bergsee Kel Suu.
Zuvor geht es aber noch in die Werkstatt in Naryn um Reifendruck und Ölstand zu  kontrollieren und in den Supermarkt, um Wasser und ein paar Kleinigkeiten einzukaufen.
Von den insgesamt 150km sind 30km Asphaltstraße, der Rest ist unbefestigt, wir schaffen die Strecke in 5 Stunden.  Der Zustand des Weges ist gar nicht so schlecht wie gedacht, aber leider nur bei trockenem Wetter, wie wir auf der Rückfahrt leidvoll erleben ; ).
Der Kel Suu ist ein Bergsee auf über 3500m nahe der chinesischen Grenze. Aus diesem Grund brauchen wir ein Permit, das wir schon von zu Hause aus beantragt haben. (über Overlandtravel , wurde in einem Hotel in Bishkek für uns hinterlegt - problemlos) Kontrolliert wird die Berechtigung bei dem Grenzposten am Kunda Pass.




Angeblich ist dieser See erst in den 1980er Jahren durch einen Erdrutsch, der durch ein Erbeben ausgelöst worden ist, entstanden. Dabei hat sich ein Damm über den Kurumduk Fluss gebildet.


Im Hintergrund - Bildmitte sieht man den Damm





Kel Suu bedeutet auf Kirgisisch "einströmendes Wasser". Der See hat die Eigenschaft, alle paar Jahre in unterirdischen Höhlen zu verschwinden, wie heuer im Mai. Wir haben das Glück, dass er bei unserem Besuch wieder mit Wasser gefüllt ist.







In den letzten Jahren hat sich der See zu einem Touristen-Highlight entwickelt und es gibt jede Menge Yurtencamps und Lager, die Unterkunft, Essen und Pferde anbieten.







Von hier aus sind es ca 6 km bis zum See, den man entweder zu Fuß, oder, wie es viele machen,  mit dem Pferd erreicht.
Wir schlafen in einem einfachen Zimmer im "Moon Paradise". Das Zimmer, die Außentoiletten sowie das Restaurant sind schmuddelig und das Essen ist nicht aufregend, die Besitzerin aber ist sehr nett, spricht gut englisch und wir unterhalten uns angeregt. 







Sie zeigt mir auch einen sehr schönen Wandteppich, den ihre Urgroßmutter gestickt hat, eine sehr beeindruckende Handarbeit.





Am zweiten Tag in der Früh ist das Wetter herrlich und wir starten unsere Wanderung zum See. Zu Fuß, vor den Pferden habe ich zu großen Respekt ; ). Die Landschaft ist wieder einmal unglaublich schön. 















Am Weg gibt es einige Yurten, in denen Einheimische den Sommer mit ihren Tieren verbringen.














Zuerst verläuft der Weg leicht ansteigend, nur die letzten 40 Minuten muss man 200 hm der insgesamt 500 hm überwinden, bevor man den See erblickt.
Leider verschwindet die Sonne, als wir den See erreichen und Josef ist als Fotograf natürlich enttäuscht, da das Wasser nicht mehr so türkisblau erscheint.





Auf dem Rückweg beginnt es dann auch noch zu regnen und es wird rasch kalt.
Bei unserer Unterkunft treffen wir einen freundlichen Taigan, einen kirgisischen Hirtenhund.











Am nächsten Morgen wollen wir wieder zurück nach Naryn, da die Wettervorhersage für die nächsten Tage sehr schlecht ist. Die Besitzerin der Unterkunft rät uns, bald zu fahren, da es später, wenn es so weiterregnet, vielleicht nicht mehr möglich ist, es kann jederzeit Erdrutsche geben. Uns ist die Straße auf der Hinfahrt relativ gut vorgekommen, daher haben wir uns keine Sorgen gemacht, an Erdrutsche haben wir auch nicht gedacht. Ein großer Fehler, in kurzer Zeit hat sich der Weg in eine schlammige Rutschbahn verwandelt und die Rückfahrt zu einem entbehrlichen Abenteuer gemacht. Wir sind total froh, als wir Naryn erreichen. Das Auto hat nun eine Dusche ebenso nötig wie wir.
Wir bekommen wieder ein Zimmer (das letzte) in unserem schönen Hotel Grand Khan Tengri, erholen uns von diesem Abenteuer und bereiten uns auf Tash Rabat vor.


Am 11.07. machen wir uns auf nach Tash Rabat. Tash Rabat bedeutet "Steinerne Herberge" und ist eine ehemalige Karawanserei. Diese ist im 15. Jahrhundert an der Stelle eines ehemaligen Klosters erbaut worden. Durch Tash Rabat sind Handelskarawanen ins Ferganatal im heutigen Usbekistan gezogen. 
Das guterhaltene Gebäude ist innen größer, als es von außen wirkt. Es besteht aus 31 Räumen, einer zentralen Halle und Kammern. Alle Räume haben oben eine Öffnung als Lichtquelle.















Wir nehmen uns eine Luxusyurte, incl. Dusche und Toilette ein paar Kilometer vor Tash Rabat in herrlicher Lage. 















In der Nähe des Camps entdeckt Josef ein Nest mit mindestens zehn Raubvögeln.





Am zweiten Tag besuchen wir zuerst die ehemalige Karawanserei, treffen eine kirgisische Reisegruppe,
die sofort Fotos mit uns machen will...





... und wandern im Anschluss auf einen der Berge in der Umgebung.
Wir genießen die tolle, abwechslungsreiche Landschaft, die beinahe unwirklich erscheint, bei herrlichem Wetter. 





















Das Essen in unserer Unterkunft ist sehr gut, die drei Angestellten sehr freundlich, wir fühlen uns rundherum wohl.
Nach zwei Nächten in Tash Rabat fahren wir weiter nach Baetov.