Indien
Darjeeling
Am 15. November 2016 flogen wir von Bangkok nach Kolkata (ehemals Kalkutta).
Josef hatte gelesen, dass in Indien über Nacht die 500 und 1000 Rupien-Scheine für ungültig erklärt worden waren. Mein Sitznachbar im Flugzeug, ein Inder aus Varanasi, zeigte mir am Handy wie der neue 500er aussieht. Einen neuen 1000er Schein soll es nicht mehr geben, dafür einen 2000er. Ich war der Meinung, das sei kein Problem, wir dürften uns halt keine alten Scheine andrehen lassen.
Was ich nicht wusste war, dass es noch keine neuen Scheine gibt und man am Bankomaten nur 2000 Rupien abheben kann (ca 27,- €), wofür wir zwischen 3 und 5 Euro Spesen bezahlen. Außerdem gibt es vor jedem Bankomaten, der nicht geschlossen ist (und das sind viele), lange Schlangen von Wartenden. Die meisten Banken sind immer noch geschlossen, Euro oder Dollar wechseln ist daher auch kaum möglich und wenn, dann ebenfalls nur im Gegenwert von ca 30,- €.
Das Ganze soll die Korruption bekämpfen, zur Zeit leiden vor allem die einfachen Menschen und die kleinen Geschäfte, trotzdem jammert bzw. schimpft niemand.
Als wir dann in Kolkata am Flughafen ankamen, waren wir noch überrascht, dass kein Bankomat Geld hatte. Gott sei Dank hatte uns mein Sitznachbar angeboten, uns in die Stadt mitzunehmen. Sein Fahrer brachte uns (eineinhalb Stunden Fahrt) direkt zum Hotel, für ein Taxi, das mit Rupien bezahlt werden muss, hätten wir echt kein Geld gehabt. Das Zimmer und das Abendessen konnten wir mit Kreditkarte bezahlen und am nächsten Morgen stellte sich Josef in die Warteschlange um wenigstens ein paar Rupien zu bekommen, damit wir die Fahrt zum Flughafen und danach die Fahrt nach Darjeeling bezahlen zu konnten. Seither stehen wir halt oft und lange in der Warteschlange, da man kaum etwas mit Kreditkarte bezahlen kann.
In Darjeeling (2150m) wohnten wir für vier Nächte im Dekeling Hotel mitten in der Stadt. Im Aufenthaltsraum gab es einen kleinen Holzofen und einige Zimmer (auch unseres) wurden ab 18:00 Uhr beheizt, ansonsten war es überall kalt. Da wir kaum Bargeld hatten, mussten wir im Hotel frühstücken und auch zu Abend essen, da wir hier mit Kreditkarte bezahlen konnten.
Einmal leisteten wir uns einen "High Tea" im Windamere-Hotel, ein "altes Kolonialhaus mit Charme". Wir bezahlten umgerechnet € 11,-- pro Person und erhofften uns ein entsprechendes Service. Leider bekamen wir nur sehr wenig zu essen und trinken, kein Vergleich mit dem Afternoon Tea im Imperial in Delhi, das ich im Vorjahr mit Stephan genossen hatte, dafür hatten wir den Raum für uns alleine, mit offenem Feuer und alten Fotobüchern.
Besonders gefiel uns die Stadt Darjeeling nicht, viele indische Touristen, viel Schmutz, kalte Lokale...
Wir erkundeten die Gegend, besuchten das tibetische Selbsthilfezentrum, ein Kloster und planten einen fünftägigen Trek.
Für den Singalila Trek mussten wir uns einen Guide nehmen, einen Träger wollten wir auch. Insgesamt bezahlten wir für diese fünf Tage € 513,- (in Euro) für die zweieinhalbstündige Fahrt zum Ausgangspunkt, Führer, Träger, Übernachtungen mit Frühstück, Mittag- und Abendessen und fünfstündige Fahrt zurück. Wenn wir alles einzeln organisiert hätten, wäre es billiger gewesen, aber wir genossen dieses Mal das "Inclusive Paket" ;).
Der Trek ist insgesamt ca. 83 km lang und man geht von 2100 m auf 3660 m, immer wieder auf und ab, es war eine sehr schöne Wanderung aber auch sehr anstrengend (täglich 6 - 7 Stunden).
Der Weg führte über weite Strecken entlang der Grenze zu Nepal, aus diesem Grund gab es immer wieder Checkpoints. Die erste Nacht verbrachten wir überhaupt in Nepal.
Leider war der Weg oft ein mit großen Steinen gepflasterter Weg, auf dem auch Jeeps fuhren, die vorwiegend indischen Touristen beförderten.
Nur 20 % der indischen Touristen wandern, der Rest lässt sich fahren. Bei den ausländischen Touristen ist das Verhältnis umgekehrt. Es waren allerdings nicht mehr als 10 Autos pro Tag, während der Hochsaison im Oktober wird das sicher anders sein.
Die Unterkünfte waren natürlich einfachst und saukalt. Nur einmal bekamen wir im Essraum eine große Blechschüssel mit glühenden Holzkohlen zum Wärmen, zum Schlafen gab es aber immer eine Wärmflasche. In der zweiten Nacht hatte Josefs Flasche ein kleines Loch und in der Nacht wurde er munter, da seine Füße im kalten Nass lagen :(.
Die Tage waren warm und wir hatten wunderbares Wetter und traumhafte Sicht. Die Aussicht war überhaupt das Beste am ganzen Trek. Immer wieder hatten wir das Massiv des Khanchenzonga (mit 8590 m dritthöchster Berg der Welt und höchster Berg Indiens) und etwas weiter entfernt
das Mount Everest Massiv vor uns (daher auch so viele Fotos vom Khanchenzonga), das wäre wirklich etwas für Papa!
Nach diesen fünf Tagen schliefen wir noch eine Nacht in der Stadt Darjeeling und fuhren dann mit einem Sammeljeep nach Kalimpong, der Blumenstadt in Darjeeling. Hier wohnen wir für drei Nächte im Homestay "Holumba Haven", eine gemütliche Unterkunft, umgeben von einem Garten mit vielen Blumen, Hunden, Katzen und Hühnern.
Der Ort ist nicht so schmutzig und es gibt nur wenige Touristen. In den Shops kann man stöbern ohne zu einem Kauf gedrängt zu werden, es ist wirklich angenehm hier. Wir haben eine kleine Papierfabrik besucht, die insektenfestes Papier für die Klöster herstellt und Briefpapier gekauft, das auch unter den KommentarschreiberInnen verlost werden wird ;). Ich habe mit etwas Indisches zum Anziehen gekauft, da ich hauptsächlich Trekkingkleidung mithabe und wir in den nächsten Wochen in wärmeren Gegenden unterwegs sein werden, aber vor allem, weil Josef möchte, dass ich auf den Fotos mal etwas anderes anhabe ;).
Morgen soll es weitergehen nach Bodhgaya, zuerst mit dem Bus drei Stunden zum Bahnhof und danach mit dem Zug über Nacht nach Patna und von dort wieder mit dem Bus nach Bodhgaya. Jetzt haben wir aber gerade gehört, dass morgen in Westbengalen alle Transportunternehmen streiken werden, es sollen keine Busse, Züge etc. fahren. Keine Ahnung wie es weitergehen wird, die Zugkarte ist schon gekauft, das Hostel reserviert, mal sehen. Indien ist für uns heuer etwas schwierig zu bereisen.
Das Ganze soll die Korruption bekämpfen, zur Zeit leiden vor allem die einfachen Menschen und die kleinen Geschäfte, trotzdem jammert bzw. schimpft niemand.
Als wir dann in Kolkata am Flughafen ankamen, waren wir noch überrascht, dass kein Bankomat Geld hatte. Gott sei Dank hatte uns mein Sitznachbar angeboten, uns in die Stadt mitzunehmen. Sein Fahrer brachte uns (eineinhalb Stunden Fahrt) direkt zum Hotel, für ein Taxi, das mit Rupien bezahlt werden muss, hätten wir echt kein Geld gehabt. Das Zimmer und das Abendessen konnten wir mit Kreditkarte bezahlen und am nächsten Morgen stellte sich Josef in die Warteschlange um wenigstens ein paar Rupien zu bekommen, damit wir die Fahrt zum Flughafen und danach die Fahrt nach Darjeeling bezahlen zu konnten. Seither stehen wir halt oft und lange in der Warteschlange, da man kaum etwas mit Kreditkarte bezahlen kann.
In Darjeeling (2150m) wohnten wir für vier Nächte im Dekeling Hotel mitten in der Stadt. Im Aufenthaltsraum gab es einen kleinen Holzofen und einige Zimmer (auch unseres) wurden ab 18:00 Uhr beheizt, ansonsten war es überall kalt. Da wir kaum Bargeld hatten, mussten wir im Hotel frühstücken und auch zu Abend essen, da wir hier mit Kreditkarte bezahlen konnten.
Einmal leisteten wir uns einen "High Tea" im Windamere-Hotel, ein "altes Kolonialhaus mit Charme". Wir bezahlten umgerechnet € 11,-- pro Person und erhofften uns ein entsprechendes Service. Leider bekamen wir nur sehr wenig zu essen und trinken, kein Vergleich mit dem Afternoon Tea im Imperial in Delhi, das ich im Vorjahr mit Stephan genossen hatte, dafür hatten wir den Raum für uns alleine, mit offenem Feuer und alten Fotobüchern.
Besonders gefiel uns die Stadt Darjeeling nicht, viele indische Touristen, viel Schmutz, kalte Lokale...
Wir erkundeten die Gegend, besuchten das tibetische Selbsthilfezentrum, ein Kloster und planten einen fünftägigen Trek.
Für den Singalila Trek mussten wir uns einen Guide nehmen, einen Träger wollten wir auch. Insgesamt bezahlten wir für diese fünf Tage € 513,- (in Euro) für die zweieinhalbstündige Fahrt zum Ausgangspunkt, Führer, Träger, Übernachtungen mit Frühstück, Mittag- und Abendessen und fünfstündige Fahrt zurück. Wenn wir alles einzeln organisiert hätten, wäre es billiger gewesen, aber wir genossen dieses Mal das "Inclusive Paket" ;).
Der Trek ist insgesamt ca. 83 km lang und man geht von 2100 m auf 3660 m, immer wieder auf und ab, es war eine sehr schöne Wanderung aber auch sehr anstrengend (täglich 6 - 7 Stunden).
Der Weg führte über weite Strecken entlang der Grenze zu Nepal, aus diesem Grund gab es immer wieder Checkpoints. Die erste Nacht verbrachten wir überhaupt in Nepal.
Leider war der Weg oft ein mit großen Steinen gepflasterter Weg, auf dem auch Jeeps fuhren, die vorwiegend indischen Touristen beförderten.
Nur 20 % der indischen Touristen wandern, der Rest lässt sich fahren. Bei den ausländischen Touristen ist das Verhältnis umgekehrt. Es waren allerdings nicht mehr als 10 Autos pro Tag, während der Hochsaison im Oktober wird das sicher anders sein.
Die Unterkünfte waren natürlich einfachst und saukalt. Nur einmal bekamen wir im Essraum eine große Blechschüssel mit glühenden Holzkohlen zum Wärmen, zum Schlafen gab es aber immer eine Wärmflasche. In der zweiten Nacht hatte Josefs Flasche ein kleines Loch und in der Nacht wurde er munter, da seine Füße im kalten Nass lagen :(.
Die Tage waren warm und wir hatten wunderbares Wetter und traumhafte Sicht. Die Aussicht war überhaupt das Beste am ganzen Trek. Immer wieder hatten wir das Massiv des Khanchenzonga (mit 8590 m dritthöchster Berg der Welt und höchster Berg Indiens) und etwas weiter entfernt
Nach diesen fünf Tagen schliefen wir noch eine Nacht in der Stadt Darjeeling und fuhren dann mit einem Sammeljeep nach Kalimpong, der Blumenstadt in Darjeeling. Hier wohnen wir für drei Nächte im Homestay "Holumba Haven", eine gemütliche Unterkunft, umgeben von einem Garten mit vielen Blumen, Hunden, Katzen und Hühnern.
Der Ort ist nicht so schmutzig und es gibt nur wenige Touristen. In den Shops kann man stöbern ohne zu einem Kauf gedrängt zu werden, es ist wirklich angenehm hier. Wir haben eine kleine Papierfabrik besucht, die insektenfestes Papier für die Klöster herstellt und Briefpapier gekauft, das auch unter den KommentarschreiberInnen verlost werden wird ;). Ich habe mit etwas Indisches zum Anziehen gekauft, da ich hauptsächlich Trekkingkleidung mithabe und wir in den nächsten Wochen in wärmeren Gegenden unterwegs sein werden, aber vor allem, weil Josef möchte, dass ich auf den Fotos mal etwas anderes anhabe ;).
Morgen soll es weitergehen nach Bodhgaya, zuerst mit dem Bus drei Stunden zum Bahnhof und danach mit dem Zug über Nacht nach Patna und von dort wieder mit dem Bus nach Bodhgaya. Jetzt haben wir aber gerade gehört, dass morgen in Westbengalen alle Transportunternehmen streiken werden, es sollen keine Busse, Züge etc. fahren. Keine Ahnung wie es weitergehen wird, die Zugkarte ist schon gekauft, das Hostel reserviert, mal sehen. Indien ist für uns heuer etwas schwierig zu bereisen.
Darjeeling - Blick aus dem Hotelzimmer
Darjeeling
Warten vor dem Bankomat
Kirche in Darjeeling
Lord and Lady R beim High Tea im Windamere House
Kinder in Darjeeling
Im tibetischen Selbsthilfezentrum
Singalila-Trek
Grenzstein Indien-Nepal
In einem Dorf in Nepal

Abendstimmung

Kanchenzonga 8590 m

Mount Everest 8848 m
Kanchenzonga
Homestay - während des Singalila-Treks
Lunch
Luxusunterkunft auf 3600 m
Abstieg durch interessante Wälder
Ausgangs- und Endpunkt des Singalila-Treks
Wochenmarkt in Kalimpong
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