Laos
Vientiane und Luang Prabang
Bereits in Bodhgaya änderten wir unseren Plan von Indien anstatt nach Myanmar zuerst nach Laos zu fahren. Der Grund dafür waren die Feiertage über Weihnachten und Neujahr, wo vor allem in Myanmar die Preise extrem steigen und man kaum eine vernünftige Unterkunft bekommt.
Am 13. Dezember 2016 flogen wir also um 01:55 von Kolkata nach Bangkok und von dort nach sechs Stunden Aufenthalt weiter nach Vientiane, der Hauptstadt Laos.
Da wir nun beide mehr krank als gesund waren, wollten wir uns hier einmal ein paar Tage richtig erholen. Zum Abendessen (das Restaurant im Hotel war noch nicht eröffnet) holte uns Josef jeden Tag einen Burger mit Pommes, nicht so gesund, aber wieder einmal gut!!!
Viel zu sehen gibt es in dieser Stadt nicht. Es ist sauber, viel sauberer als in Indien (was aber keine große Leistung ist). Die Stadt strahlt eine, im Vergleich zu den indischen Städten, entspannte, fast beschauliche Ruhe aus, die Gastronomie macht einen schon fast europäischen Eindruck, was sich auch preislich zeigt. So kann man sich ohne weiteres einen Hummer um knapp 200,- € bestellen, wenn man will.
Wir hatten ein großes Zimmer in einem neuen Hotel, das noch nicht richtig fertig war und bezahlten pro Nacht zwischen 50 und 60 (Wochenende) Dollar incl. Frühstück.
Nach drei Tagen im Zimmer ging es uns besser (danke Margrit!) und wir erkundeten die Stadt, besuchten einige Tempel und genossen nach langer Zeit wieder ein Bierchen (nur ein kleines, mehr hatte mir Margrit nicht erlaubt;) ).
Am nächsten Tag besuchten wir den 4 km entfernten Pha That Luang (Große Stupa), das nationale Heiligtum Laos, umgeben von einigen Tempeln.
Auch ein Friseurtermin war wieder einmal dringend notwendig, also gönnte ich mir einen Tag mit Friseur, Maniküre, Massage... während Josef weitere Tempel abklapperte (dabei wäre ein Friseurtermin für ihn auch kein Luxus mehr ;) ).
Nach einer entspannten Woche in Vientiane fuhren wir mit dem Bus in 11 Stunden weiter in Richtung Norden nach Luang Prabang. Die Stecke führt über eine kurvenreiche Straße, vorbei an kleinen Dörfern und einer wunderschönen bewaldeten Berglandschaft.
Luang Prabang, eine kleine Stadt am Mekong mit vielen Tempelanlagen (angeblich 35) gehört seit 1995 zum Weltkulturerbe und ist sehr touristisch, aber gemütlich.
Es gibt jede Menge Guesthouses, Restaurants, Cafés und kleine Geschäfte. Am Nachtmarkt kann man an den vielen Ständen Souvenirs und Textilien von zweifelhafter (chinesischer?) Qualität kaufen. Handgewebte Produkte aus Seide und Baumwolle von Frauen (nur Frauen weben in Laos) aus Laos gefertigt gibt es in kleinen Geschäften, sie kosten aber nicht wenig (Seidenschals zwischen 100,- 400,- Euro).
Wir wohnten sehr zentral im Lanexang Nocknoy Guesthouse in einem einfachen Zimmer und zahlten mit Frühstück €50,- (allerdings zur Weihnachtszeit)!
Die Tempelanlagen hier sind wirklich sehr schön, aber wieder anders, als in den Ländern zuvor. Aber auch hier sind sich die einzelnen Tempel sehr ähnlich und der Besuch einiger weniger war für mich ausreichend ;).
Von 21. - 23. Dezember besuchte ich einen Seiden-Webkurs 2 km außerhalb in der wunderschönen Anlage Ock Pop Tok direkt am Mekong.
Am ersten Tag, nach einer allgemeinen Einführung durfte ich zuerst spinnen, dann die Seide über einen Holzrahmen wickeln, danach wurden bestimmte Teile fest abgebunden, um so beim Färben ein Muster in den Seidenfaden zu bekommen (Ikat-Technik). Im Anschluss hackte ich Safranholz für die rote Farbe und zerkleinerte getrocknete Teakblätter für die Farben Beige und Creme. Die zerkleinerten Teile wurden dann in Wasser gekochten und die Seide darin gefärbt. Über Nacht konnte alles trocknen und am zweiten Tag musste ich zuerst die gefärbte Seide wieder spinnen und anschließend durfte ich endlich weben. Am Ende des dritten Tages war mein 180 cm langer Seidenschal und der Seidenstoff für einen Polster fertig.
Der Kurs kostete € 185,- inklusive Seide, Mittagessen, Getränke und Transport aus dem Ort und zurück. Nicht gerade billig, aber für mich eine tolle Abwechslung. Ich hatte eine Weberin für mich alleine, die ständig darauf achtete, dass ich nicht zu viele Fehler mache...
In der Anlage werden Frauen aus den umliegenden Dörfern beschäftigt, die hier und auch bei sich zu Hause weben. Die Produkte werden hier bzw. in dem Geschäft direkt in Luang Prabang zu fairen Preisen verkauft von denen die Frauen einen guten Teil bekommen.
Man kann sich die Anlage jederzeit ansehen, es gibt kostenlose Führungen und Erklärung zur Seidenherstellung und zum Weben. Auch werden Kurse zum Färben von fertigen Seidenschals und T-shirts, sowie zum Bambusflechten angeboten.
Es werden auch einige Zimmer vermietet, die aber nicht billig sind (75,- - 125,- €).
Für den Heiligen Abend wurde ein Weihnachtsdinner angeboten mit Lagerfeuer, Glühwein, Musik… Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und ich reservierte gleich einen Tisch.
Am 24. wurden wir dann mit einem Tuk-tuk um 7 Uhr im Ort abgeholt und als wir im Ock Pop Tock ankamen, war alles bereits für das Fest vorbereitet. Fackeln beleuchteten den Zugang ins Gelände, ein Lagerfeuer loderte und spendete angenehme Wärme, es roch nach Glühwein und unser Tisch unter einer Laube war gemütlich gedeckt. Es war feierlich ruhig, verdächtig ruhig, denn außer uns nahm nur noch ein Paar aus Deutschland am Dinner teil. Momentan waren wir ein wenig überrascht, waren wir doch auf viele Leute eingestellt gewesen. Silvia und Jörg, den Deutschen, ging es wie uns. Der Manager des Restaurants meinte jedoch, so hätten die Bediensteten Zeit, sich nur um uns zu kümmern und wir sollten uns wie zu Hause fühlen. Also setzten wir uns an einen Tisch neben dem Lagerfeuer, tranken den ersten Glühwein des Jahres und unterhielten uns mit Silvia und Jörg sehr gu
Das Essen war köstlich, es gab auch trinkbaren Wein, und so wurde der Abend zu einem schönen Heiligen Abend, unserem ersten außerhalb Österreichs.
Als wir dann um 23:30 Uhr wieder im Zimmer waren, konnten wir über Skype noch an der Bescherung in Bischofshofen teilhaben..
Während ich mit dem Weben beschäftigt war, lieh sich Josef für zwei Tage ein Moped aus und erkundete Luang Prabang und die nähere Umgebung, besuchte einige Bergdörfer und fuhr zum bekannten und sehr schönen, allerdings total überlaufenen Wasserfall Kuang Si.
Am letzten Tag in Luang Pabang fuhren wir mit einem kleinen Boot auf die andere Seite des Mekongs. Hier ist alles noch ganz einfach, Staubstraße anstatt Asphalt, es gibt Hütten aus Holz und Bambus und man spürt die Einfachheit des Lebens ohne touristischer Einrichtungen.
Am 26.12.16 fuhren mit einem Minibus weiter nach Nong Kiao.
Liebe Weltenbummler,
AntwortenLöschenIch bin ganz überrascht, wie schmal der Mekong in Laos ist. Der legt ja dann noch ordentlich zu. Wie immer: spannende Lektüre Eurer Reiseabenteuer, Impressionen und Erlebnisse - obwohl das alles wie aus einer anderen Welt ist, wenn ich da aus dem Fenster schaue: 15 Grad minus heute früh, Neuschnee und ein Levi mit einem tränenden Auge, weil sein Moped nicht anspringt :-)
Lasst es Euch gut gehen und seid nicht leichtsinnig, was das Halsweh angeht. Trinkt nur warmes Bier! GLG Rudi
Lieber Rudi,
Löschensehr scharf beobachtet, vielen Dank!!!
Das ist der Nam Ou kurz vor der Mündung in den Mekong.
LG in das winterliche Salzburg
Renate und Josef
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