Dienstag, 23. August 2022

Es kommt wieder anders...

Und wieder einmal kommt es anders als gedacht. Am 15. August 2022 kommen wir erst um 20:00 Uhr in Naryn im Guesthouse Jamal (€ 30,- im DZ incl. Dusche/WC) an. Wir setzen uns nur mehr in den Garten und jausnen gemütlich. Um essen zu gehen sind wir schon zu müde. In der Nacht wird Josef schlecht... irgendeine Magen Darm Geschichte. Zwischen den Toilettenbesuchen kippt er auch noch um, es geht ihm wirklich nicht gut. Das Ganze dauert 2 Tage, daher müssen wir die Fahrt zum Keel-Suu aufgeben und fahren statt dessen nach drei Nächten in Naryn doch noch für eine Nacht zum Song Kul.



Naryn











Der Song Kul ist der zweitgrößte See in Kirgistan und liegt auf einer Höhe von über 3000 m. Er hat eine Länge von 29 km und eine Breite von 18 km. Mit einer Fläche von 278 km2 ist er etwa 45x so groß wie der Wallersee. Im Sommer hat er eine Temperatur von ca 12 Grad. Im Winter, von November bis Mai, friert er zu und die Eisdecke erreicht eine Dicke von 1 - 1,2 m. Der See liegt in einer Hochebene und ist von Bergketten umgeben. Im Sommer weiden hier tausende Schafe und Pferde, die Hirten und ihre Familien wohnen in Jurten. Auch für Touristen gibt es jede Menge Jurtensiedlungen rund um den See. 







Wir brauchen für die 85 km von Naryn über den Klamak-Pass (3446 m) über drei Stunden, die Straße ist eine Herausforderung. 









Da der Weg auf der nördlichen Seite des Sees noch viel schlechter sein soll, fahren wir die südliche Seite entlang und finden nach ca. einer Stunde ein wunderschönes Camp, teuer ( € 60,-) aber mit WIFI ( € 3,60 ), Abendessen kostet € 10,- pro Person. Wir bekommen eine sehr gemütliche Jurte für 2 Personen. Nach dem Abendessen bleiben wir noch in der "Restaurantjurte" und spielen Karten. Die sehr liebe Kellnerin bringt uns kuschelige Decken und Kymys. Das Nationalgetränk, vergorene Stutenmilch, ist für uns allerdings too strange😉. 



















Am Abend wird es kalt und um 21:30 Uhr kommt ein junger Mann in die Jurten und heizt die kleinen Holzöfen ein, danach braucht man keine Decken mehr, was sich aber in der Nacht ändert. Am nächsten Morgen genießen wir noch die herrliche, ruhige Umgebung, wandern umher, schaukeln auf den typischen Schaukeln und sind einfach nur glücklich, all das erleben zu dürfen. Bevor wir weiterfahren, schenkt uns die Kellnerin noch drei frische Rosen.















Unser nächstes Ziel ist Kyzyl Oi, ein Dorf in einem roten Tal. 150km und 3 1/2 Stunden zeigt uns der Routenplaner an. 
Wir starten um 11 Uhr. Der Weg vom Song Kul weg ist noch schlechter und wir sind froh unseren Toyota Landcruiser zu haben.  Zuerst geht es nochmals hinauf auf 3300 m, danach wieder ca. 80 km hinunter auf  1800 hm. Die Landschaft ist wieder wunderschön, bis ein riesiges Bergwerksgelände die Idylle abrupt unterbricht. Unzählige LKWs überwinden die schlechte Bergstraße, liefern die abgebaute Kohle ins Tal. Staub dringt ins Auto, die Rucksäcke und alles ist nur mehr grau. 











Als die Landschaft wieder schöner wird, machen wir Pause. In der Nähe einer kleinen Hütte, die unbewohnt scheint, genießen wir unsere Jause. Plötzlich steht ein Junge neben uns, bringt uns eine Schüssel Johannisbeeren und eine mit süßer Sahne. Die Gastfreundschaft in diesem Land ist unglaublich, fast beschämend. Wir geben ihm ein paar Kekse und er läuft wieder zur Hütte. 
Robert, wir haben ihm dann noch deine neue A1 Jacke geschenkt, er und seine Mutter haben sich sehr darüber gefreut! Danke dir! 











Kyzyl Oi erreichen wir schließlich um 17 Uhr 30. 

Kyzyl Oi ist ein kleines Bergdorf in einem Flusstal,  umrahmt von Hügeln und Bergen in Pastellfarben von gelb bis dunkelrot. 2 Tage könnte man hier sicher gut verbringen doch unser Plan ist ein anderer und so fahren wir am Vormittag weiter nach Toktogul. 















40 km Rumpelpiste haben wir vor uns bis wir die breite Hauptstrasse, welche von Bischkek nach Osh führt, erreichen.
Der Weg von Kyzyl Oi nach Toktogul führt uns wieder durch herrliche, ständig wechselnde Landschaften. Wir finden ein gemütliches Zimmer mit Dusche /WC im Kagan Guesthouse für €21,- incl. Frühstück. Die Suche am Abend nach einem Café bzw. Restaurant geben wir nach gefühlt einer Stunde auf, wir haben vier, im Netz empfohlene Gaststätten, gesucht, die es alle nicht mehr gibt, dann ist auch noch das Restaurant, welches und die Guesthousebesitzerin empfohlen hat, geschlossen. Wir kaufen uns im einem Markt etwas zu jausnen und essen im Garten, sehr gemütlich! Danach gibt's noch längere Gespräche mit einem russischem und einem jungen deutschen Gast.











Jausenplatz am Weg nach Toktogul 







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