Montag, 31. Oktober 2022

 Halongbucht

12. - 14. Oktober 2022

Die berühmte Halong-Bucht, ca 2,5 Autostunden von Hanoi entfernt, ist für ihre ca. 2000 Inseln und Inselchen, die steil aus dem Meer ragen, weltbekannt und seit 1994 zum Teil Weltnaturerbe.
Eine (von vielen) Legenden, die mir besonders gut gefällt, besagt, dass kurz nach der Besiedelung des Landes durch die Vietnamesen Invasoren aus dem Norden gekommen sind. Der Himmel schickte eine Drachenmutter und ihre Kinder zu Hilfe. Diese spuckten einen Regen aus Edelsteinen und Perlen aus, die sich in Tausende von Inseln verwandelten und die Schiffe der Invasoren einsperrten. Diese verirrten sich, stießen gegen die Felsen und starben. Nach dem Sieg verliebten sich die Drachen in die Bucht, kehrten nicht mehr in de Himmel zurück, sondern bauten hier ihr Nest. Die Mutter in der Halong- und die Kinder in der nahen Bai-Tu-Long-Bucht. Der Name Ha-Long bedeutet "absteigender Drache".

Von China aus gibt es eine relativ neue Straße, auf der die Halong-Bucht in zwei Stunden zu erreichen ist und Millionen von Chinesen besuchen die Bucht jedes Jahr zusätzlich zu den vielen, vielen anderen Touristen und so ist diese Gegend alles andere als ein Geheimtipp.
Durch Covid sieht das nun ganz anders aus. Die Grenzen zu China sind noch geschlossen und die Touristen aus den anderen Ländern sind erst zu etwa 40% wieder im Lande. Sehr viele leere, zum Teil nicht fertig gestellte Hotels säumen die Straße zum Hafen. 
Für viele Menschen hier ist die Pandemie eine Katastrophe, wir jedoch profitieren davon. Bei herrlichem Wetter können wir die Bucht erleben, wie es vor der Krise nicht mehr möglich war und auch bald wieder nicht mehr sein wird.











Schiffstouren in die Halongbucht werden unzählige angeboten, in jeder Preisklasse. Da wir gehört haben, dass die billigen Angebot grundsätzlich nicht empfehlenswert sind, haben wir uns ein schöneres Schiff ausgesucht und eine drei-Tages-zwei-Nächte Tour gebucht. Das Programm ist bei allen Anbietern ziemlich ähnlich. Für 520 Dollar werden wir im Hotel in Hanoi abgeholt, fahren die ca 170 km im Bus und dann mit einem Tenderboot zum Schiff. Dieses ist gemütlich, aber auch schon etwas abgewohnt, hat aber Charme. Das Essen ist wirklich gut und unsere Kabine ist gemütlich, wir fühlen uns sehr wohl an Bord. Es gibt 25 Kabinen und es ist Platz für ca 60 Personen, wir sind allerdings nur 17 und Josef und ich sind die einzigen, die die drei-Tages-Tour gebucht haben, alle anderen bleiben nur zwei Tage. 












Am ersten Nachmittag fahren wir noch zum Schwimmen bzw. Kajak in eine etwas abgelegene Bucht.









Der nächste Tag ist traumhaft, bereits der Sonnenaufgang um 06:00 Uhr ist wunderschön.














Das Tagesboot und die Besatzung sind nur für uns da, ein ganz besonderer Luxus, den wir hier zu zweit genießen dürfen.



















Zuerst geht es zum Nationalpark auf der Insel Cat Ba. Wir machen eine Radtour und besuchen kleine Dörfer.









Nach dem Mittagessen gönnen wir uns ein Ruhepause an Deck und am Nachmittag fahren wir in die Lan-Ha-Bucht. 

















Dort paddeln wir mit dem Kajak alleine zu herrlichen kleinen Stränden und schwimmen im klaren Wasser. Wir genießen die Einsamkeit und Schönheit dieser Gegend im Wissen, das dies nicht selbstverständlich ist.









Am dritten Tag gibt es dann noch einen Ausflug zur Bright-and-Dark-Cave und nach dem Mittagessen geht es wieder zurück an Land und nach Hanoi.







Montag, 24. Oktober 2022

Vietnam

Hanoi

Wie Josef bereits im letzten Post angedeutet hat, haben wir Indonesien den Rücken gekehrt und sind am 07. Oktober 2022 nach Hanoi geflogen, wir haben uns also für Vietnam entschieden.
Eigentlich wollten wir dieses Land erst im Frühjahr 2023 besuchen, aber Nordvietnam war das einzige Gebiet in Südostasien, für das der Wetterbericht keinen Dauerregen im Programm hatte.
Also, warum nicht. Laut Internet sind Oktober und November sehr gute Reisemonate für den Norden, anders als für den Süden, den müssen wir dann doch später besuchen. Das Land hat einfach eine zu große Nord-Süd-Ausdehnung, 1650 km (etwas weniger als Berlin - Athen ), die Küstenlinie Vietnams beträgt über 3400 km.
Das Visum, das nur für 30 Tage gültig ist, reicht bei unserer Reisegeschwindigkeit sowieso nur für den Norden.
Das e-Visum ist es auch, das uns die letzten paar Tage auf Bali hält, es dauert mindestens drei ganze Arbeitstage, bis man die Zusage bekommt.
Am 7. Oktober ist es dann soweit, wir kommen am späten Abend in Hanoi an und wohnen im Thai Thien Hotel in günstiger Lage. Die Angestellten dort sind sehr nett, besonders hilfsbereit ist aber die Receptionistin Linh, die uns viele gute Tipps gibt, und alle möglichen Ausflüge und Transporte für uns organisiert.






Die Hauptstadt hat mehr als 8 Millionen Einwohner und das Verkehrschaos ist furchtbar. Die Mopeds und Autos drängeln sich in den engen Gassen der Altstadt, das Überqueren der Straßen ist teilweise eine Herausforderung. Trotzdem hat die Altstadt ihren eigenen Charme. Wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen, an das Leben an und auf den Straßen, dem chinesischen ähnlich, traditionell und modern nebeneinander.











































Interessant ist auch der Blumenmarkt für Wiederverkäufer*innen, welcher in der Nacht stattfindet und bis zum frühen Morgen geöffnet ist. Josef kommt offensichtlich etwas zu spät, nur ein kleiner Teil ist noch geöffnet.





















In der Nacht geht es besonders am Wochenende rund, dann ist die Gegend um den Hoan Kiem See für den Verkehr gesperrt.

















Zwei Seen gibt es im Zentrum Hanois. Den Hoan-Kiem-See, an dessen Ufer man gemütlich spazieren, bei Gruppen-Massagen mitmachen kann oder sich sich auf den Bänken stärken und ausruhen könnte, gäbe es nicht die unzähligen Vietnames*innen, die ihre Fremdsprachenkenntnisse ausprobieren wollen. Wir jausnen kurz  und wollen dann etwas entspannen und lesen, aber wir werden mehr als eine Stunde von jungen und älteren Leuten belagert, Kinder werden geschickt, damit sie Englisch üben können..., verständlich, mit der Zeit aber echt nicht mehr lustig. 
Der Jadeberg-Tempel im Hoan-Kiem-See ist über die geschwungene "Brücke der aufgehenden Sonne"  zu erreichen.













Ein Teil des zweiten, größeren Sees Ho Tay, ist der Westsee.












Wir besuchen das Ho-Chi-Minh-Mausoleum, leider ist das Innere zur Zeit nicht zugänglich.
Ho Chi Minh, der wichtigste Politiker der jüngeren vietnamesischen Geschichte, Revolutionär und Staatschef, wird immer und überall als Nationalheld verehrt und liebevoll "Onkel Ho" genannt.




Besonders beeindruckend ist für mich der Literaturtempel, eine Anlage, die kein Tempel im eigentlichen Sinn und auch nicht religiös ist. 
1070 wird er zu Ehren von Konfuzius erbaut und fünf Jahre später wird die Gründung einer "Akademie für die Söhne der Nation"angeordnet. Zuerst durfte diese nur von Mitglieder der Königsfamilie, später aber von allen hochbegabten jungen Männern besucht werden. Die Akademie wurde zum größten Bildungszentrum des Landes. Begabungsförderung, ein für mich wichtiges Anliegen, war damals bereits eine Selbstverständlichkeit!



















Trommelhaus



Konfuzius





Bücherkasten eines Studenten 





Glockenhaus


Für Abschlussklassen ist es eine Ehre, an einer Zeremonie teilzunehmen




Am dritten Tag in Hanoi machen wir einen Ausflug zur Parfüm-Pagode, ca 60 km außerhalb Hanois. Nach der Busfahrt geht es zuerst mit Booten den Yen-Fluss entlang. Hier lernen wir Krissie und Annabella kennen, zwei nette junge Frauen aus Deutschland, die wir später wieder treffen.









Nach der Bootfahrt kommt man zuerst zum Tempel der "Himmlischen Küche".

























Dann hat man die Wahl zwischen Stufen und Gondel, wir wählen die Stufen entlang des 4 km steilen Pilgerpfades.
Der Weg hinauf ist nicht besonders schön, da leere Stände, die mit Plastikplanen verhängt sind, die Sicht beeinträchtigen. Während der drei ersten Monate des Jahres sind hier sehr viele buddhistische Pilger unterwegs, zur Zeit sind es nicht viele. Wir sind nun beinahe die einzigen, die hinauf gehen. Die restlichen wenigen Besucher lassen sich mit der Gondel hinauffahren. 










Die beeindruckende Haupt-Pagode befindet sich in einer Grotte oben am Berg.








Gemütliche Cafés und Restaurants findet man in Hanois Altstadt genug. 





















Eine Besonderheit hier ist der Egg-Coffee, schwarzer Kaffee mit einer Haube aus geschlagenem Dotter und süßer Kondensmilch, den ich natürlich probiere, sehr fein : ).





Nach ein paar Tagen in Hanoi starten wir dann einen Drei-Tages-Ausflug in die Halong-Bucht.