Halongbucht
12. - 14. Oktober 2022
Die berühmte Halong-Bucht, ca 2,5 Autostunden von Hanoi entfernt, ist für ihre ca. 2000 Inseln und Inselchen, die steil aus dem Meer ragen, weltbekannt und seit 1994 zum Teil Weltnaturerbe.
Eine (von vielen) Legenden, die mir besonders gut gefällt, besagt, dass kurz nach der Besiedelung des Landes durch die Vietnamesen Invasoren aus dem Norden gekommen sind. Der Himmel schickte eine Drachenmutter und ihre Kinder zu Hilfe. Diese spuckten einen Regen aus Edelsteinen und Perlen aus, die sich in Tausende von Inseln verwandelten und die Schiffe der Invasoren einsperrten. Diese verirrten sich, stießen gegen die Felsen und starben. Nach dem Sieg verliebten sich die Drachen in die Bucht, kehrten nicht mehr in de Himmel zurück, sondern bauten hier ihr Nest. Die Mutter in der Halong- und die Kinder in der nahen Bai-Tu-Long-Bucht. Der Name Ha-Long bedeutet "absteigender Drache".
Von China aus gibt es eine relativ neue Straße, auf der die Halong-Bucht in zwei Stunden zu erreichen ist und Millionen von Chinesen besuchen die Bucht jedes Jahr zusätzlich zu den vielen, vielen anderen Touristen und so ist diese Gegend alles andere als ein Geheimtipp.
Durch Covid sieht das nun ganz anders aus. Die Grenzen zu China sind noch geschlossen und die Touristen aus den anderen Ländern sind erst zu etwa 40% wieder im Lande. Sehr viele leere, zum Teil nicht fertig gestellte Hotels säumen die Straße zum Hafen.
Für viele Menschen hier ist die Pandemie eine Katastrophe, wir jedoch profitieren davon. Bei herrlichem Wetter können wir die Bucht erleben, wie es vor der Krise nicht mehr möglich war und auch bald wieder nicht mehr sein wird.
Schiffstouren in die Halongbucht werden unzählige angeboten, in jeder Preisklasse. Da wir gehört haben, dass die billigen Angebot grundsätzlich nicht empfehlenswert sind, haben wir uns ein schöneres Schiff ausgesucht und eine drei-Tages-zwei-Nächte Tour gebucht. Das Programm ist bei allen Anbietern ziemlich ähnlich. Für 520 Dollar werden wir im Hotel in Hanoi abgeholt, fahren die ca 170 km im Bus und dann mit einem Tenderboot zum Schiff. Dieses ist gemütlich, aber auch schon etwas abgewohnt, hat aber Charme. Das Essen ist wirklich gut und unsere Kabine ist gemütlich, wir fühlen uns sehr wohl an Bord. Es gibt 25 Kabinen und es ist Platz für ca 60 Personen, wir sind allerdings nur 17 und Josef und ich sind die einzigen, die die drei-Tages-Tour gebucht haben, alle anderen bleiben nur zwei Tage.
Am ersten Nachmittag fahren wir noch zum Schwimmen bzw. Kajak in eine etwas abgelegene Bucht.
Der nächste Tag ist traumhaft, bereits der Sonnenaufgang um 06:00 Uhr ist wunderschön.
Das Tagesboot und die Besatzung sind nur für uns da, ein ganz besonderer Luxus, den wir hier zu zweit genießen dürfen.
Zuerst geht es zum Nationalpark auf der Insel Cat Ba. Wir machen eine Radtour und besuchen kleine Dörfer.
Nach dem Mittagessen gönnen wir uns ein Ruhepause an Deck und am Nachmittag fahren wir in die Lan-Ha-Bucht.
Dort paddeln wir mit dem Kajak alleine zu herrlichen kleinen Stränden und schwimmen im klaren Wasser. Wir genießen die Einsamkeit und Schönheit dieser Gegend im Wissen, das dies nicht selbstverständlich ist.
Am dritten Tag gibt es dann noch einen Ausflug zur Bright-and-Dark-Cave und nach dem Mittagessen geht es wieder zurück an Land und nach Hanoi.