Montag, 28. November 2022

Dienstag, 22. November 2022

Ban Gioc

Abgelegen die Gegend Ban Gioc an der Grenze zu China. Keine Hektik, heute. 

Anders als im Februar 1979, als chinesische Truppen in Teilen Nordvietnams einmarschierten, das Land besetzten, bevor sie sich nach einem Monat und schweren Kämpfen wieder zurück ziehen mussten.

2 Nächte waren wir hier, mit dem kleinen Linienbus geht's nun wieder retour. Die grüne Landschaft zieht vorbei, schemenhaft. Bananenstauden, Bambushölzer. Vieles an Grün, welches ich nicht kenne, mir niemals merken könnte. Es ist einfach interessant aus dem  Fenster zu schauen, immer wieder und stundenlang.

Verschmutzt die Fenster, unklar die Sicht. 
Jedoch klar meine Gedanken, versunken darin. 
Meditation, bekomme nicht genug davon. 
In Gedanken das Erlebte nochmals erleben. Das viele Grün, es verschwimmt, wird unklar. 

Märchenhaft der Wasserfall. Sehe, höre die herabstürzenden Wassermassen. Das Rauschen berauschend. Ständig, beständig, stetig, ohne Ende. Tag und Nacht, immer. Laut und trotzdem beruhigend.  



















Friedlich die Stimmung, drüben ist China. Keine 50m entfernt, niemand ist zu sehen, nicht ein Mensch. Covid - Lockdown im Reich der MITTE. 
So still.
So angenehm ruhig.






Weiter geht die Reise, der Bus füllt sich. Meist mit Dingen. Jutesäcken, Holzbretter, kleinen und großen Paketen. Jetzt gerade frisch geschlachtete Hühnern im Plastiksack. 

Karstberge, abgeerntet Reisfelder, kleine Dörfer. 
Angenehme Musik tönt leise aus dem Lautsprecher. 
Der Himmel ist blau, die Sonne scheint hell. 

Nicht so in der Grotte, heute in der Früh. 2,5 km Dunkelheit.  
Nur abschnittsweise beleuchtet, für mich alleine an diesem frühen Morgen, um diese Zeit.
Renate fühlt sich nicht wohl in Höhlen. 

Doch ganz alleine bin ich nicht.  
Eine freundliche Vietnamesin begleitet mich, hübsch ist sie auch. Und sie weiß noch nicht, was sie erwartet, zu Beginn. 
Sie ist nämlich nicht nur mein Guide, sondern quasi auch mein Fotomodell. Die Arme.... Foto, Foto Foto..... aber sie macht es gut. Und es macht ihr Spaß, glaube ich. Zumindest ganz am Anfang. So genau weiß man das nie!




Zum Staunen bringt sie mich, die Grotte. Immer wieder, zauberhaft schön, jeder Meter ein Erlebnis. Unzählige Kalksteingebilde in unterschiedlichsten Größen und Formen. 
Fast 3 Stunden verbringen wir in dieser langen Höhle, überwinden steilere Passagen, überqueren kleine Bäche, ein Teich wird mit einem Floss überwunden. 






























Geldschein gegen Ticket, zwischendurch hat er Arbeit unser Schaffner. Jetzt schläft er wieder, eine Reihe vor mir. Genießt die Fahrt so wie wir. 
Das Landschaftsbild ändert sich kaum. Die beruhigende Musik aus dem Lautsprecher wiederholt sich, dreht sich im Kreis. Auch meine Gedanken. 

Das kleine Kloster in der Nähe der der Wasserfälle fällt mir gerade wieder ein. 
Herrlich die Lage, traumhaft die Aussicht hier oberhalb des Tales.










Die Gedanken, das Erlebte hier machen mich nachdenklich. 
Junge Mönche tollen herum. 

OM MANI PADME UM  klingt es leise zu uns, vom buddhistischen Tempel nebenan.

Wir werden eingeladen zu Tee, Bananen und heißen Süßkartoffeln. 
Ein Mönch erzählt uns vom Leben, von seinem Leben hier. 

Seine  ehrlichen Worte, seine dunkel glänzenden Augen lassen einen Blick in seine Welt, in sein Innerstes zu. 
OM MANI PADME UM  ....... 









Die Musik wird lauter  im Bus, ändert die Richtung, statt spirituell nun Pop. 
3 Stunden sind bereits vergangen, wie im Flug. 
Nicht weit mehr die Stadt, urbaner die Gegend, weiter weg die Idylle. 

Jedoch hier gibt's Pizza und einen guten Wein am Abend.




Donnerstag, 17. November 2022

BaBe Nationalpark

Was erwartet uns hier 240 km nördlich von Hanoi?

Ein Nationalpark, über 23.000 Hektar groß mit schönen Wasserfällen, tiefen Flüssen, Tälern und Höhlen, die alle von hoch aufragenden Gipfeln umgeben sind. Im Zentrum des Parks befindet sich der gleichnamige BaBe See. 

Aber zuerst einmal 6 Stunden Autofahrt mit einer Limousine. Mit Limousine meint man hier einen komfortablen Kleinbus, gemütliche Liegesitze aus Leder und für maximal 10 Personen zugelassen. 12,5 Euro pro Person kostete die Fahrt von Hanoi hierher.

Renate und ich waren alleine, die einzigen Fahrgäste. Wieder einmal. Irgendwie muss aber mehr Geld verdient werden, die Fahrt muss sich bezahlt machen. 

Also fuhren wir kreuz und quer durch die Vororte Hanoi´s  und sammelten Pakete sowie andere Dinge auf. Über 1,5 Stunden lang. Wir glaubten schon, das wird nix mehr heute. 

Und doch, unser Hotel Legend, es liegt in der Nähe des Ba Be Sees, erreichten wir dann noch irgendwann am Abend. 

5 Nächte hier, muss nicht unbedingt sein. Aber es wurde uns nicht langweilig. 

Gleich am nächsten Tag machten wir eine Wanderung mit unserem Hotelbesitzer. Hügelig, Natur pur mit subtropischer Vegetation, Urwälder und meist mit Reis bestellte Felder waren die Höhepunkte der Wanderung.



















23 km legten wir zurück. In  kleinen Siedlungen und Dörfern leben ethnische Minderheiten, haben eigene
Gewohnheiten und sprechen eine eigene Sprache. Auch unser Guide versteht ihre Sprache nicht. 













Durchaus interessant was wir von unserem Guide so erfuhren. Es werden hier 3 Arten von Reis angebaut. Der klebrige Stickyreis, Normalreis und der Mountainreis, welcher in den steilen Lagen der Berge angebaut wird und ohne viel Wasser auskommt.






Auch interessantes über die Banane. Nach etwa einem bis eineinhalb Jahren können Bananen geerntet werden. Da Bananenpflanzen nur einmal in ihrem Leben Früchte ausbilden, wird nach der Ernte die komplette Mutterpflanze abgeschlagen. 




An ihren Wurzeln bilden sich jedoch bereits Sprösslinge, die nächste Bananenernte ist gesichert.





Der abgeschlagene Bananenstamm wird fein geschnitten, gekocht und dann den Schweinen verfüttert.






Aus der inneren Bananenblüte wird auch köstlicher Salat zubereitet. 





Am zweiten Tag ist Mopedfahren angesagt. Die nähere Umgebung auf der Straße kennenlernen ist unser Ziel heute. Und es hat sich gelohnt, sehr sehenswert die Landschaft auch abseits des Sees. Gemütlich war der Tag, die Straße oft rumpelig. 

















Bei wunderschön angelegten Reisfeldern verbrachten wir den halben Nachmittag. So viel Reis,  jeden Tag, und trotzdem immer wieder schön zum Anschauen.   














Der dritte Tag, heute wird wieder gewandert. Dieses Mal mit einem anderen Guide.  Zuerst mussten wir mit einem Boot über den See und danach ging's zu Fuß weiter, hinein in ein Tal. Reis und Mais wird angebaut, ein Fluss ist unser Begleiter. 







Nach einiger Zeit verlassen wir das Tal und es wird steiler. 








Unser Guide, eine wilde Zehe. Immer wieder will er eine Abkürzungen nehmen, sehr steil und unwegsam, im dichten Urwald unterwegs sein. Ein Abenteuer mit uns erleben. 




Wir verweigern, denken an Schlangen und giftige Spinnen und erreichen auch so unser kleines Bergdorf, gesund. 









Auch hier lebt eine ethnische Minderheit, die  Hmong. Die Hmong sind ein indigenes Volk, welches hauptsächlich in den gebirgigen Regionen Chinas, Thailands, Laos und hier in Vietnam beheimatet ist. 





Aus der Sicht vieler Hmong bedeutet Hmong „freie Menschen“, was ihrem Wunsch nach einem Leben in Freiheit und in der Natur entspricht. 

Bei einem Heiler, Kräuterdocktor, machen wir halt, verzehren dort unser Lunchpaket. Ein offenes Feuer in der Hütte lodert vor sich hin, er selbst ist gerade dabei getrocknete Heilkräuter mit einem Mörser zu zerkleinern. 










Als wir wieder aufbrechen schwingt er sich auf sein Moped. Der nächste Patient wartet nämlich  schon dringend auf ihn..........und auf sein Moped !!






Den BaBe See lernten wir am nächsten Tag kennen. 8 km lang, schmal und verzweigt ist er. Rundherum Natur pur, ruhig und erholsam wirkt er auf uns. 







Mit einem Boot tuckerten wir den See entlang, besuchten einen buddhistischen Tempel auf einer kleinen Insel. 














Auch zu einem kleinen eingeschlossenen See  führte unser Weg, wo Einheimische einfaches Gebratenes vom See anbieten.












Danach ging es wieder gemächlich mit dem Boot weiter. Irgendwann zweigten wir ab,  befuhren einige Kilometer einen,  den See speisenden Fluss entlang, bis wir, für uns überraschend, zu einer riesigen Höhle gelangten, durch die der Fluss seinen Weg gefunden hat. 










 Renate ist ganz klein links in der Mitte zu sehen


Nach Ba Be war unser nächstes und vorerst letztes Ziel in Vietnam  Ban Gioc, 190 km nordöstlich von Ba Be. Bekannt für seinen schönen Wasserfall direkt an der chinesischen Grenze. China und Vietnam teilen sich den breiten Wasserfall untereinander auf. Doch Ban Gioc hat mehr zu bieten außer einen schönen Wasserfall. 

Dieser Beitrag folgt in den nächsten Tagen !