Shangri La und Lijiang
Die letzten Tage in China und 10 Tage Thailand
Während ich diese Zeilen schreibe sitze ich schon auf der Insel Koh Chang in Thailand und die Tage in China scheinen schon weit zurück zu liegen.
Es ist wichtig für mich, diese Berichte zu schreiben, so muss ich mir alles wieder in Gedächtnis rufen und kann das Erlebte besser verarbeiten. Es verwundert mich, wie präsent die vielen Eindrücke dieser Reise immer noch sind.
Ich habe auf früheren Reisen schon öfter versucht, ein Tagebuch zu schreiben, aber über vier bis fünf Tage bin ich nie hinausgekommen. Es ist natürlich zeitaufwändig und teilweise mühsam das Erlebte zu verschriftlichen, aber es lohnt den Aufwand. Und es freut mich, Josef natürlich auch, wenn liebe Freunde uns, indem sie unseren Blog lesen, auf unserer Reise begleiten. Besonders wichtig sind natürlich Josefs beeindruckende Fotos, über die auch schon sehr viele positive Rückmeldungen gekommen sind.
Am 30. Oktober fuhren wir um 6:00 Uhr am Morgen mit dem Bus von Daocheng nach Shangri La (3200m) in der Provinz Yunnan. Die Fahrt war landschaftlich sehr beeindruckend und sogar Josef, der am Fenster saß, hatte zweitweise Angst, so eng war die Straße und so steil der Abhang. Die Kulisse jedoch war traumhaft, wir überquerten viele Pässe und immer wieder gab es neue, beeindruckende Ausblicke.
Zu Mittag hielten wir an einer kleinen Raststätte und wurden alle in kürzester Zeit abgefüttert, das Essen war wirklich gut.
Shangri La hatte eine sehr schöne Altstadt, die jedoch leider 2014 zu einem großen Teil abgebrannt war. Inzwischen wurde ein Großteil der Gebäude wieder errichtet, es gibt aber immer noch viele Baustellen. Trotzdem ist es eine nette Stadt mit vielen Geschäften für Touristen, Cafés und Restaurants. Am Abend suchten wir uns ein kleines Café-Restaurant, das mit "Feuerstelle" warb, da es uns in den anderen einfach zu kalt war.
Wir wohnten im Yi´s Hostel mitten in der Altstadt in einem gemütlichen Zimmer mit viel Holz und einem riesigen Fenster mit Ausblick auf das Kloster am Hügel. Für den Preis von € 35,-- pro Nacht gab es ein Frühstück und Wäscheservice. Dieses Hostel wäre ideal für Dari, es gibt hier fünf oder noch mehr süße Katzen, die überall herumspringen, für Katzenallergiker also ungeeignet.
Am nächsten Tag bummelten wir durch die Stadt, besuchten das Kloster auf dem Hügel neben unserem Hostel und natürlich auch die größte Gebetsmühle, für deren Drehen mindestens zehn Personen nötig sind.
Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus zum Kloster Songzanlin (Der kleine Potala Palast), etwas außerhalb der Stadt. Wir hatten schon so viele Klöster besucht, aber jedes ist einzigartig und immer wieder sind wir beeindruckt.
Hier fühlte ich mich aber irgendwie beobachtet. Eine Drohne folgte mir längere Zeit im Klostergelände. Als ich später auf einen kleinen Hügel hinter den Gebäuden hinauf wanderte um dort die Ruhe zu genießen, folgte mir dieses Ding wieder. Keine Ahnung, ob sich jemand privat spielte oder ob ich wirklich beobachtet wurde, es war unangenehm.
Am nächsten Morgen fuhren Josef und ich dann getrennt weiter. Der Grund: Die Tiger-Sprung-Schlucht. Josef wollte für zwei Tage in die Schlucht wandern und ich wollte mir das Weltkulturerbe-Städtchen Lijiang ansehen.
Die Altstadt von Lijiang sieht aus, wie eine alte chinesische Stadt, bzw. wie man sich eine solche vorstellt. Lauter kleine Häuschen mit chinesischen Giebeln, Kopfsteinpflaster (mit vielen Baustellen, da ein Kanal verlegt wird), aber alles für Touristen. Geschäfte mit Kleidung, Trommeln, Tee, Silberwaren und Restaurants. Ich glaube nicht, dass hier noch irgendein Einheimischer wohnt. Trotzdem ist es ganz nett durch zu schlendern und sich einfach treiben zu lassen. Man muss für die Erhaltung der Altstadt eine von Gebühr bezahlen, die Bestätigung gilt aber auch für den Besuch des Black Dragon Pools, den ich mir ansah und wo ich einige ruhige Stunden am Wasser mit Schreiben und Nichtstun verbrachte, und für das Dorf Baisha, welches Josef und ich am 3. November besuchten. Baisha ist ca 10 Kilometer von Lijiang entfernt, traditioneller und kleiner als die Weltkulturerbestadt.
Von der Wanderung in der Tiger-Sprung-Schlucht war Josef ganz begeistert, sie Tour war aber auch sehr anstrengend, gut, dass ich nicht mit war!
In Lijiang wohnten wir wieder mitten in der Altstadt, im Timeless-Hostel. Wir hatten ein schönes Zimmer und davor eine Veranda mit Korbmöbeln, wo wir am Abend gemütlich ein Bier trinken konnten, da es hier, auf 2200m auch nicht mehr so kalt war (eine Daunenjacke brauchte man trotzdem; ) ).
Am 4. November fuhren wir dann mit dem Zug, sehr gemütlich im Softsleeper, nach Kunming.
Hier hatten wir ein günstiges schönes Hotel in einer ruhigen Gegend. Die fünf chinesischen Damen an der Rezeption waren sehr bemüht und liebenswürdig, sprachen aber kein Englisch.
Nach einer haben Stunde waren wir aber trotzdem glücklich in unserem Zimmer gelandet.
Da ich am nächsten Tag in Bangkok meine Schwester Elfi treffen sollte und der Nachwuchs meiner Haare seit dem Friseurbesuch in der Mongolei wunderbar weiß leuchtete, beschloss ich, mir hier noch die Haare färben zu lassen. Die jungen Rezeptzionistinnen versuchten einige Zeit, mir den Weg zu beschreiben bzw. aufzuzeichnen, beschlossen aber dann, mich dort hinzubringen.
Im Friseursalon arbeiten 4 nette junge Männer, und nach einiger Zeit und mit Hilfe eines Smartphones wussten sie, was ich wollte. Einer der Friseure fragte mich dann etwas auf Chinesisch, das ich natürlich nicht verstand. Daher schrieb er es mir auf ein Blatt Papier, allerdings wieder auf Chinesisch, folglich konnte ich es wieder nicht verstehen. Da gab er mir meine Brille in die Hand, ich sollte es doch damit versuchen. Keine Ahnung, vielleicht glaubte der, ich sei taub. Es stellte sich heraus, dass er nur wissen wollte, ob ich ein Glas heißes Wasser möchte ; ).
Für das Färben (zwei Friseure trugen die Farbe fast auf jedes Haar einzeln auf), 40 Minuten (!) Waschen und Kopfmassage und Fönen bezahlte ich dann 27 €. Da auch die Farbe noch passte war es ein nettes, angenehmes Erlebnis.
Am 5. November flogen wir dann von Kunming nach Bangkok.
Im Hotel Holiday Inn trafen wir dann Elfi. Darauf hatte ich mich schon richtig gefreut. Sie versorgte uns auch mit allen lebenswichtigen Dingen wie Speck, Schwarzbrot, Bergkäse und Prosecco. Auch die Papierunterwäsche, die mir bereits seit längerem ausgegangen war, wurde aufgestockt.
Am Sonntag genossen wir gemeinsam einen Damentag mit Pedikür, Manikür, Massage, Café...
Elfi zeigte uns auch ein sehr gemütliches kleines Restaurant in der Nähe des Hotels und empfahl uns, während wir auf das indische Visum warten, auf Koh Chang zu fahren.
Als wir uns dann am Abend schon wieder verabschieden mussten, war ich kurzzeitig echt traurig. Papa würde sagen, ich soll halt heimfahren, aber so schlimm war es dann nicht ; ).
Noch kurz zum indische Visum: am Montag machten wir uns auf zu indischen Botschaft, auch hier war seit kurzem eine andere Stelle für die Ausstellung der Visa zuständig, also weiter. In der neuen Stelle angekommen mussten wir uns zuerst einmal gleich in einer Schlange anstellen. Als wir endlich an der Reihe waren erfuhren wir, dass es neue Gesetzte gibt und in Bangkok keine indischen Visa für ausländische Touristen mehr ausgestellt werden, sorry. Vielleicht in Myanmar oder...
Wir könnten aber auch ein online-Visum beantragen, welches aber nur für ein Monat gilt und nicht für ein halbes Jahr. Ok, nützt nichts. Müssen wir eben jetzt nach einem Monat wieder raus und dann versuchen, in Laos oder Myanmar ein langes Visum zu bekommen.
Das online-Visum, dessen Bearbeitungszeit angeblich 72 Stunden beträgt, hatten wir dafür bereits sechs Stunden nach Bezahlung erhalten.
Jetzt genießen wir noch Strand, Palmen und Wärme auf der Insel Koh Chang und am 15. November geht es dann von Bangkok nach Kalkutta und am nächsten Tag nach Darjeeling.
Raststätte
Shangri La
Größte Gebetsmühle
Cafe-Pause in Shangri La
Kloster Songzanlin
Black Dragon Pool in Lijiang
Ein Altstadteingang in Lijiang
Lijiang
Wanderung in die Tiger-Sprung-Schlucht
Ausblick von unserem Zimmer auf Koh Chang in Thailand
Einsamer Strand auf Koh Chang
Kitschig, aber wahr
Der verstorben König Thailands hier abgebildet als junger Fotograf.
Überall in Thailand sieht man Fotos aus dem Leben des am 13.10.2016 verstorbenen Königs.
Liebe Renate, lieber Josef,
AntwortenLöschenVon euren Erlebnissen und Erzählungen kann man ja schon langsam ein ganzes Buch binden lassen.
Echt toll was ihr schon alles erlebt habt, wir freuen uns, dass es euch gut geht und auf nächste Berichte mit Fotos.
Liebe Grüße aus Seekirchen
Maria und Manfred