Vietnam
Hanoi
Wie Josef bereits im letzten Post angedeutet hat, haben wir Indonesien den Rücken gekehrt und sind am 07. Oktober 2022 nach Hanoi geflogen, wir haben uns also für Vietnam entschieden.
Eigentlich wollten wir dieses Land erst im Frühjahr 2023 besuchen, aber Nordvietnam war das einzige Gebiet in Südostasien, für das der Wetterbericht keinen Dauerregen im Programm hatte.
Also, warum nicht. Laut Internet sind Oktober und November sehr gute Reisemonate für den Norden, anders als für den Süden, den müssen wir dann doch später besuchen. Das Land hat einfach eine zu große Nord-Süd-Ausdehnung, 1650 km (etwas weniger als Berlin - Athen ), die Küstenlinie Vietnams beträgt über 3400 km.
Das Visum, das nur für 30 Tage gültig ist, reicht bei unserer Reisegeschwindigkeit sowieso nur für den Norden.
Das e-Visum ist es auch, das uns die letzten paar Tage auf Bali hält, es dauert mindestens drei ganze Arbeitstage, bis man die Zusage bekommt.
Am 7. Oktober ist es dann soweit, wir kommen am späten Abend in Hanoi an und wohnen im Thai Thien Hotel in günstiger Lage. Die Angestellten dort sind sehr nett, besonders hilfsbereit ist aber die Receptionistin Linh, die uns viele gute Tipps gibt, und alle möglichen Ausflüge und Transporte für uns organisiert.
Die Hauptstadt hat mehr als 8 Millionen Einwohner und das Verkehrschaos ist furchtbar. Die Mopeds und Autos drängeln sich in den engen Gassen der Altstadt, das Überqueren der Straßen ist teilweise eine Herausforderung. Trotzdem hat die Altstadt ihren eigenen Charme. Wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen, an das Leben an und auf den Straßen, dem chinesischen ähnlich, traditionell und modern nebeneinander.
Interessant ist auch der Blumenmarkt für Wiederverkäufer*innen, welcher in der Nacht stattfindet und bis zum frühen Morgen geöffnet ist. Josef kommt offensichtlich etwas zu spät, nur ein kleiner Teil ist noch geöffnet.
Zwei Seen gibt es im Zentrum Hanois. Den Hoan-Kiem-See, an dessen Ufer man gemütlich spazieren, bei Gruppen-Massagen mitmachen kann oder sich sich auf den Bänken stärken und ausruhen könnte, gäbe es nicht die unzähligen Vietnames*innen, die ihre Fremdsprachenkenntnisse ausprobieren wollen. Wir jausnen kurz und wollen dann etwas entspannen und lesen, aber wir werden mehr als eine Stunde von jungen und älteren Leuten belagert, Kinder werden geschickt, damit sie Englisch üben können..., verständlich, mit der Zeit aber echt nicht mehr lustig.
Der Jadeberg-Tempel im Hoan-Kiem-See ist über die geschwungene "Brücke der aufgehenden Sonne" zu erreichen.
Ein Teil des zweiten, größeren Sees Ho Tay, ist der Westsee.
Wir besuchen das Ho-Chi-Minh-Mausoleum, leider ist das Innere zur Zeit nicht zugänglich.
Ho Chi Minh, der wichtigste Politiker der jüngeren vietnamesischen Geschichte, Revolutionär und Staatschef, wird immer und überall als Nationalheld verehrt und liebevoll "Onkel Ho" genannt.
Besonders beeindruckend ist für mich der Literaturtempel, eine Anlage, die kein Tempel im eigentlichen Sinn und auch nicht religiös ist.
1070 wird er zu Ehren von Konfuzius erbaut und fünf Jahre später wird die Gründung einer "Akademie für die Söhne der Nation"angeordnet. Zuerst durfte diese nur von Mitglieder der Königsfamilie, später aber von allen hochbegabten jungen Männern besucht werden. Die Akademie wurde zum größten Bildungszentrum des Landes. Begabungsförderung, ein für mich wichtiges Anliegen, war damals bereits eine Selbstverständlichkeit!
Trommelhaus
Konfuzius
Bücherkasten eines Studenten
Glockenhaus
Für Abschlussklassen ist es eine Ehre, an einer Zeremonie teilzunehmen
Am dritten Tag in Hanoi machen wir einen Ausflug zur Parfüm-Pagode, ca 60 km außerhalb Hanois. Nach der Busfahrt geht es zuerst mit Booten den Yen-Fluss entlang. Hier lernen wir Krissie und Annabella kennen, zwei nette junge Frauen aus Deutschland, die wir später wieder treffen.
Nach der Bootfahrt kommt man zuerst zum Tempel der "Himmlischen Küche".
Dann hat man die Wahl zwischen Stufen und Gondel, wir wählen die Stufen entlang des 4 km steilen Pilgerpfades.
Der Weg hinauf ist nicht besonders schön, da leere Stände, die mit Plastikplanen verhängt sind, die Sicht beeinträchtigen. Während der drei ersten Monate des Jahres sind hier sehr viele buddhistische Pilger unterwegs, zur Zeit sind es nicht viele. Wir sind nun beinahe die einzigen, die hinauf gehen. Die restlichen wenigen Besucher lassen sich mit der Gondel hinauffahren.
Die beeindruckende Haupt-Pagode befindet sich in einer Grotte oben am Berg.
Gemütliche Cafés und Restaurants findet man in Hanois Altstadt genug.
Eine Besonderheit hier ist der Egg-Coffee, schwarzer Kaffee mit einer Haube aus geschlagenem Dotter und süßer Kondensmilch, den ich natürlich probiere, sehr fein : ).
Nach ein paar Tagen in Hanoi starten wir dann einen Drei-Tages-Ausflug in die Halong-Bucht.
Liebe Renate, lieber Josef!
AntwortenLöschenHab eure Reise schon viel zu lange nicht mehr verfolgt, aber jetzt bin ich genau rechtzeitig wieder eingestiegen, um vom Literaturtempel und Begabungsförderung zu lesen- kann kein Zufall sein😉. Denk an euch, beneide euch: Bleibts gsund- und danke, dass ich grad sozusagen „mitreisen“ durfte.
Alles Liebe, Ulli
Liebe Ulli,
AntwortenLöschennein, das kann wirklich kein Zufall sein ; )! Eine Expertin der Begabungsförderung muss genau das lesen!
Freut uns sehr, dass wir etwas von dir lesen und hoffen, dass es dir gut geht!
GlG Renate und Josef