Unterwegs in der Westmongolei
Am 29. August 2016, nach einer schlechten Nacht im Zelt am Choton Nuur (Nuur = See), entschloss ich mich mit zwei Amerikanern, ihrem Guide, Fahrer und der Köchin, die in unserer Nähe campten, nach Ölgii zurückzufahren und mich dort von meinen Verdauungsproblemen und meiner Verkühlung zu erholen.
In Ölgij half mir der Guide ein anderes Hotel zu finden (auch total heruntergekommen aber um die Hälfte billiger) in dem ich zwei Tage im Bett verbrachte.
Josef blieb, wie bereits berichtet am See und kam am 31. August, um einen Tag früher als geplant, zurück.
Der Guide,sein Name ist Norbulatlen, ist Chef einer kleinen Reiseagentur für Trekks in der Westmongolei. Er hatte uns vorgeschlagen, mit seinem Team eine dreitägige Tour zu unternehmen, einen Tag im Nationalpark Tsambagarav zu wandern und am nächsten Tag ein Kloster zu besuchen. Der Preis betrug für uns beide € 460,-- incl. Transport (ca. 450 km), Essen, Zelt...
Am 3. September sollte es losgehen, einen Tag davor fuhren wir noch zum Tolbo Nuur, ca 50 km von Ölgij entfernt. Das Wetter war herrlich und wir genossen den Tag am See zuerst in zwei Liegestühlen bei einem Ger-Camp und machten danach eine kleine Wanderung, auf der uns der Hund des Camps begleitete und alle im Weg stehenden Kühe und Pferde verjagte, vor denen ich immer noch so richtig Respekt habe.
Am 3. September holten uns Norbulatlen, sein Fahrer und die Köchin in der Früh ab und es ging mit dem Auto ca. 2 1/2 Stunden auf die Hochebene vor dem Tsambagarav (4195m).
Auf dieser Fläche leben im Sommer viele Nomaden mit ihren Tieren. Ab 25. August beginnen die Übersiedlungen in die Winterquartiere. Kasachische Nomaden leben im Winter in Steinhäusern, mongolische Nomaden in Jurten. Am 1. September beginnt in der Mongolei nach drei Monaten Sommerferien die Schule, egal welcher Wochentag es ist. Überall sieht man auf den Märkten Stände mit Schulsachen und es werden blaue Schuluniformen für die Kinder verkauft.
Nachdem wir uns einen Platz für die Nacht gesucht hatten, begann der Aufbau des Küchenzeltes und der Schlafzelte. Die Köchin, Muken, begann sofort zu kochen und es gab Reis mit Geschnetzeltem und als Nachspeise Früchte mit Joghurt. Für mich leider an diesem Tag wieder nur Reis, da der Durchfall wieder akut war. Aus diesem Grund machte Josef mit Norbulatlen alleine die Tour zum Wasserfall (5 Stunden hin und zurück), ich legte mich in die Sonne und wanderte dann auf der Hocheben herum.
Am ersten Abend verzogen wir uns früh ins Zelt und am nächsten Morgen ging es weiter in Richtung Dörgön am Charus Nuur. Wir errichteten unser Camp am Ufer des Sees und hatten einen total gemütlichen Abend mit Liedern aus der Mongolei und Österreich. Mit von Partie war auch ein junger Mann aus Khovd, da dieser den Weg zum Kloster kannte. Er half auch bei allen anfallenden Arbeiten wie Zeltaufbauen... Josef hatte seit dem Vortag Rückenprobleme, nachdem er beim Zeltaufbau helfen wollte. Wir sind halt einfach nicht mehr so jung... ; ) Im Ernst, ich glaube, viel später wäre für uns eine solche Reise nicht mehr möglich. Noch genießen wir sie jedoch sehr!!!
Am dritten Tag besuchten wir das kleine Kloster, das ganz idyllisch am Rande des Sees in herrlicher Umgebung stand.
Nach einem Mittagessen ging es für uns dann nach Khovd, von wo aus wir am 7. September nach Ulan Bator flogen. Norbulatlen, Muken und Sulaimen mussten noch die 5 Stunden zurück nach Ölgij fahren.
Mit dieser Gruppe hatten wir wirklich viel Glück gehabt und wir können die Reiseagentur wärmstens empfehlen. Norbulatlen ist Englischlehrer und spricht perfekt Englisch. Er weiß viel über die Westmongolei zu erzählen und kümmert sich wirklich um die Bedürfnisse der Touristen. Muken ist eine gute Köchin eine liebenswerte junge Frau von 31 Jahren. Unser Fahrer, Sulaimen konnte zwar kein Englisch und außer dem Wort "Danke" auch kein Deutsch, ist aber ein äußerst hilfsbereiter Mensch und zuverlässiger Fahrer.
Hier noch die E-mail Adresse und die Website:
nurbolatlen@gmail.com
westernmongoliatours.com
Seit drei Tagen sind wir nun in der Hauptstadt Ulan-Bator in einem sehr angenehmen Hostel, erholen uns, genießen westliches (!) Essen und planen eine Tour in die Wüste Gobi.
Außerdem habe ich mich zu einem Friseur gewagt ; ). Josef meint, es passt eh gut, zumindest haben meine Haare wieder eine Farbe (die weißen sind nicht mehr sichtbar). Und günstig war es auch,
€ 27,-- für Farbe, Pflege Kopfmassage und Föhnen.
Die Stadt an sich ist nicht wirklich sehenswert, soweit wir das bis jetzt sagen können.
Fotos von Ulan-Bator gibt es erst in der nächsten Nachricht.
Relaxtag am Tolbu Nuur
Fahrt in den Tsambagarav Nationalpark
Einsame Steppe, im Hintergrund der Tsambagarav 4195m
Unser Zeltplatz in der im September von den Nomaden verlassenen Steppe
Nomadenfamile
Tsambagarav - 4195 m
Tsambagarav - wartet geduldig auf eine Besteigung
1400 Hm fehlen uns zum Gipfel - vielleicht an anderes Mal
Wasserfall am Fuße des Gipfels
Gletscherbäche durchschneiden die Steppe
Abendstimmung
Sumpfgebiete im Bereich des Char Us Nur
Alter Yak
Einsames Kloster in Durgon am Char Us Nur
Sonnenuntergang am Char Us Nur
Hallo ihr beiden
AntwortenLöschenRenate, wir hoffen, dass du bald wieder fit bist.Eure Fotos und Erlebnisse sind wirklich toll. So kann man aus Österreich einen ganz, ganz kleinen Eindruck aus dieser ganz anderen Kultur gewinnen. Weiterhin alles Gute für euch beide.
Ganz liebe Grüße