Donnerstag, 2. März 2017

Kalaw und unsere Wanderung zum Inle-See


Am 11. Februar fuhren wir nach Kalaw, einen Ort mit ca 200.000 Einwohner am Rande der Shan-Berge auf 1320 m. Das bedeutete  kühle Abende und kalte Nächte, tagsüber war es jedoch angenehm warm bei ca 26 - 28 Grad.
Eigentlich wollten wir ja in den Westen nach Mrauk U und Sittwe. Mrauk U ist bekannt für seine Pagodenfelder ähnlich Bagan, aber viel ursprünglicher. Da es dort aber wieder Unruhen gibt und das Österreichische Außenministerium vor einer Reise in dieses Gebiet warnt haben wir beschlossen, unseren Reiseplan zu ändern. Im Hotel hatte man uns zwar gesagt, es sei dort nicht gefährlich, es fahren ja auch Busse hin, wir wollten aber trotzdem kein unnötiges Risiko eingehen. Josef jammert zwar immer noch, dass er nicht nach Mrauk U fahren konnte, will aber auf seiner nächsten Myanmarreise unbedingt hin ;).
Wir wohnten etwas außerhalb im neuen 360 Kalaw Hotel, ein etwas gewöhnungsbedürftiger Bau.
Wie so oft gab es auch hier äußerst bemühte Angestellte, die noch nicht wirklich wissen, was wichtig ist.
Besonders der Hotelmanager und der Restaurantchef versuchten, uns jede Bitte zu erfüllen. Es ist für sie sehr wichtig, gute Rückmeldungen auf Booking.com und tripadviser zu bekommen, nur so werden mehr Gäste das neue Hotel besuchen. Und für uns ist es jedes Mal schwierig, sollen wir nur die Bemühungen der Angestellten hervorheben und dem Hotel so eine Chance geben (wie es der Hotelmanager wünscht), oder eine "echte, ehrliche" Bewertung abgeben. Wir erwarten uns ja auch halbwegs seriöse Informationen von anderen Gästen, wenn wir ein Hotel buchen wollen.
Mit den hoteleigenen Mountainbikes machten wir am ersten Tag in Kalaw eine Tour zuerst zum zentralen Markt und danach zur Shwe U Min-Pagode und den dahinterliegende Höhlen mit unzähligen Buddhastatuen.
Am nächsten Tag wanderten wir direkt vom Hotel  zu dem ca. 2,5 Stunden entfernten View Point. Dort gibt es ein einfaches nepalesisches Restaurant mit schönem Ausblick. Hier waren allerdings außer uns noch eine Unmenge an Touristengruppen  und genossen ihr Mittagessen, das von ihren Guides mitgebracht worden war. Der View Point ist nämlich die erste Raststation auf dem sehr häufig begangenen Weg von Kalaw zum Inle-See. Die dreitägige bzw. zweitägige (erster Abschnitt wird bei der zweitägigen Variante gefahren) Wanderung soll sehr schön sein, aber eben eine Touristenautobahn, wie Andrea sie nennt ;). Wir wollten auch zum See wandern, aber wenn möglich auf einem anderen Weg. Unser, vom Hotel empfohlener, Guide konnte uns wirklich eine andere Route abseits der üblichen Wege anbieten, die allerdings anstrengender und länger war. Und wirklich, wir trafen während der zwei Tage keine anderen Touristen!
Wir kamen durch kleine, ursprüngliche Dörfer, wanderten durch schöne Gegenden und wurden von unserem Guide mit jeder Menge Information versorgt. Er zeigte uns Gemüse- und Obstsorten, die wir noch nie gesehen bzw. gekostet hatten, wir besuchten ein Kloster, in dem uns die Mönche nicht nur Tee, sondern auch verschieden Sorten Reiscracker und Obst anboten, wir besuchten eine kleine Anlage, in der Zuckerrohrsaft zu Zucker verarbeitet wird und wir kamen in Kontakt mit den Leuten, die hier wohnen. In einigen Dörfern rannten alle zusammen, als wir kamen und bestaunten uns, als hätten sie noch niemals Touristen gesehen und Josef durfte überall Fotos machen (sehr wichtig ;) ).
Die Nacht verbrachten wir im oberen Stock eines traditionellen Hauses  "in einem Moskitozelt". Nur durch Vorhänge abgetrennt war der Schlafbereich der ganzen restlichen Familie. Im Erdgeschoß befindet sich immer der Lagerraum, die Küche und der Wohnbereich. Dort wurde uns auch das Abendessen und das Frühstück von unserem Koch serviert. Dieser hatte auch die Lebensmittel dabei, da es in den kleinen Dörfern kaum etwas zu kaufen gibt. Die Reste der Mahlzeiten, es wird reichlich gekocht, bleiben für die Familie, die sich ansonsten wenig abwechslungsreich ernährt.
Am Ende der Wanderung bekamen wir noch ein reichliches Mittagessen mit kunstvoll geschnittenem Obst als Dessert und danach ging es mit dem Boot nach Nyaung Shwe, dem Ort am See, indem wir wohnten.
Der Preis für diesen Trek incl. Bootsfahrt , Übernachtung, Essen, Guide und Koch betrug für uns beide gemeinsam € 120,-. Auf der Touristenautobahn ist man günstiger unterwegs.







Cave Pagoda in Kalaw



Wanderung zum View Point









Markt in Kalaw






Wanderung zum Inle-See





















Ingwer



Getreideernte










































Essplatz





Unser Guide in der Küche



Schlafplatz 



Unsere Gastfamilie






Zuckerfabrik












Die Masse wird zum Trocknen auf Bambusmatten gestrichen



Zuckerrohrpresse



Bildungseinrichtung Kindergarten



Kunstvolles Dessert



Sonnenschutz und Schönheitsprodukt Thanaka

6 Kommentare:

  1. Liebe Renate
    das schaut ja wieder unwirklich schön aus hier. Warum wollt ihr denn keine Touristen treffen?
    Und ja, pass auf Deinen Mann auf ;-)
    Umarme Euch
    Anita

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    1. Liebe Anita,

      wir wollen nicht grundsätzlich keine Touristen treffen, aber auf den Wanderungen sind wir schon froh, wenn wenige unterwegs sind (wie auch zu Hause). Wenn ganze Horden von Touristen durch kleine Dörfer trampeln sind diese bald nicht mehr ursprünglich und die Bewohner wahrscheinlich genervt, solche Erlebnisse möchten wir gerne vermeiden.
      Ansonsten unterhalten wir uns gerne mit Touris und freuen uns auch über gute Tipps ;) !

      LG Renate und Josef

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  2. Liebe Renate und Josef!
    Wieder einmal bewundern wir Euch Reiseprofis, mit den faszinierenden Erlebnissen und vor allem den beeindruckenden Fotos. Wir verabschieden uns morgen zu einem 2wöchigen Kurztrip nach Kuba.
    lG
    Angelika und Fritz

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    1. Liebe Angelika, lieber Fritz,

      zwei Wochen ist doch kein Kurztrip.
      Wir sind schon neugierig, wie euch Kuba gefällt und freuen uns auf Fotos!

      LG Renate und Josef

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  3. Liebe Renate, lieber Josef!

    Die Gegensätzte könnten kaum größer sein- während wir in Zell am See/Saalbch 12 Tage Skiurlaub machen und vom Föhnsturm bis zum Kälteeinbruch alles vom Wettergott serviert bekommen,in den Skihütten Leberknödelsupp, Kasnocken und ähnliches essen, Rumtee trinken und uns überlegen, warum gar soviele Touristen in den Pinzgau kommen,wandert ihr durch einsame Dörfer....
    Denken öfter an euch, als wir schreiben, danke dass ihr den Blog nach wie vor so gut betreut.
    Herzlich Josef und Karin
    P.S. Schade, nun ist Josef doch kein Dollarmillionär geworden und wir werden daher wohl auch nie einen solchen kennenlernen

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    1. Liebe Karin, lieber Josef,

      wenn ihr so die vielen österreichischen Schmankerl aufzählt, bekommen wir noch Heimweh ;)
      Euer Urlaub scheint ja sehr abwechslungsreich gewesen zu sein!
      LG Renate und Josef

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