Montag, 5. September 2022

Von Kirgistan nach Usbekistan 
Von Osh nach Tashkent

Die Grenze ist nah, unser Bus benötigt 15 Minuten dafür.
Tashkent ist fern, ca 410 km liegen vor uns.
Trotzdem, oder genau deswegen wollen wir mit dem Taxi fahren, es weniger anstrengend haben.
Beim Grenzübertritt lernen wir eine Apothekerin kennen. Sie bietet an uns behilflich zu sein, ein günstiges Taxi nach Tashkent zu finden. Ihr Ziel, Andijon, 60 km von hier liegt auf unsere Strecke nach Tashkent. Also fahren wir gemeinsam. Sie verhandelt den Preis, diskutiert, streitet, fast kommt es zu einem Handgemenge mit einer Überzahl an willigen Taxifahrern, die uns für 100,- Dollar nach Tashkent bringen wollen. Hätten bezahlt. 
100,- Dollar, unverschämt, meint sie.
15 Minuten später sitzen wir in einem weißen Chevrolet (fast alle Autos sind hier weiß, fast alle Autos sind Chevrolets). Der Preis, 1, 90 Euro pro Person bei Vollbelegung, der vierte Platz bleibt leer, die 1,90 Euro zahlen wir gerne auf.
Die weiteren 350 km nach Tashkent kosten 38 Euro, nicht pro Person, pro Auto. 
Unverschämt, meinen wir, und sind großzügig mit dem Trinkgeld am Ende des Tages.

Tashkent, die Hauptstadt mit zwei Millionen Einwohnern ist groß. Und uns fremd, natürlich. Sowie auch das Land, waren wir doch noch nie hier.

1966 wurde die Stadt durch ein starkes Erdbeben fast vollständig zerstört. Damals noch ein Teil der Sowjetunion, wurde die Stadt mit Hilfe aller Staaten der UDSSR neu geplant und aufgebaut. Das hat Spuren hinterlassen, Plattenbauten, modern und großzügig angelegt die Parks, aber auch die Straßen.
Die Stadt kreuz und quer durchzogen mit 6-spurigen Stadtautobahnen. Ganz egal wo man steht, breite Straßen überall. Kein Stau... Orientalische Plätze sind rar, doch seit der Unabhängigkeit 1991 versucht man die sowjetische Vergangenheit zurück zu drängen. Die Stadt soll wieder mehr ein orientalisches Gesicht bekommen.

Noch fühlen wir uns nicht angekommen in diesem Land, zu intensiv sind noch die Erinnerungen an das schöne Kirgistan.
Vier Nächte bleiben wir in Tashkent, untergebracht in einem komfortablen Hotel in der Nähe des historischen Viertels, heißt es. Ich habe es nicht gefunden, das historische Viertel. Außer einem riesigen, lebhaften Bazaar und einer sich im Bau befindlichen großen Moschee, sicher eindrucksvoll für die Nachwelt, gibt es rund um das Hotel nicht viel zu entdecken.





Jedesmal wieder ein Erlebnis, der Besuch eines Bazzars. Bunt, vielfältig, sauber und geordnet präsentiert sich der Chorus-Bazaar.











































Mit der Metro ist man schnell unterwegs in der Stadt, die Tickets kosten pro Fahrt 13 Cent. 





Metrostation " Kosmonavtlar " 



In der Innenstadt gibt es mehrere schöne Parks und auch eine Fußgängerzone. 
Unter den interessanten Gebäuden hier sticht das alte, mächtige Usbekistan-Hotel hervor.



Hotel Usbekistan 





Amur Timur Statue 





Kongresszentrum 









U Bahn Abgang " Unabhängigkeitsplatz " 



Finanzministerium 








den Kosmonauten der UDSSR gewidmet






Wir besuchen auch den Amir-Timur Platz, eigentlich ein kleiner Park. In der Nähe befindet sich auch das Amir-Timur Museum.
Amir Timur, ein brutaler Herrscher im 14. Jhdt., aber auch ein Förderer der Kunst, Architektur und Literatur wird seit der Unabhängigkeit als neuer Nationalheld dargestellt. In fast jeder Stadt gibt es Timur-Statuen und Timur-Plätze. Auch wir wollen mehr über diesen "Ur-Patrioten" erfahren und sehen uns das interessante Museum an.



Amir Timur Museum








Am 1. September ist Unabhängigkeitstag und die Usbeken haben vier Tage frei.
Dieser denkwürdige Tag wird normalerweise am Platz der Unabhängigkeit ausgiebig gefeiert. Doch leider diesmal nicht, der Platz bzw. der 12 ha große Park rund um den Platz ist zum Großteil abgesperrt. 

Aber es gibt im Staatstheater für Operette ein Festkonzert. Einheimische Künstler bieten in der ersten Hälfte des Konzerts Operettenmelodien, in der zweiten Hälfte populäre Musik dar. Der Abend war die  € 3,- pro Person auf jeden Fall wert.




Am 2. September fahren wir mit dem Afrosiyob, einem Hochgeschwindigkeitszug, weiter nach Samarkand.













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