Freitag, 12. August 2016

Gorno Altaisk und Umgebung bei schönem Wetter


Ich wartete, im Gegensatz zu Josef, mit meinem Bericht auf schönes Wetter und somit auf freundlichere Fotos ; ).

Am Mittwoch, 10.08.2016, fuhren wir zum ca. 30 km entfernten Aja-See. Dies ist ein sehr kleiner See mit einer winzigen Insel. Rundherum ist diese Lacke nirgends frei zugänglich, man muss auf das Gelände eines Hotels und das kostet gar nicht so wenig Eintritt ( € 4,50 pro Person). Und da es am Strand keinen natürlichen Schatten gab, legten wir uns in den VIP-Bereich und zahlten für vier (weniger ist nicht möglich) harte Liegestühle und einen Sonnenschirm € 14,--.  Ganz schön verschwenderisch, aber wir brauchten bisher um ca 20% weniger Geld als veranschlagt, obwohl wir es uns immer gut gehen lassen, da ist dann so ein Luxus schon zu verkraften.
Das Wasser war herrlich warm und die Umgebung grün und hügelig, nach den zwei Regentagen also eine angenehme Abwechslung.
Am Donnerstag fuhren wir um 6:25 (!!!) mit dem Bus nach Tschemal, ein kleiner Ort, etwa 80 km entfernt von Gorno Altaisk, um ein bisschen zu wandern und die schöne Natur zu genießen, das versprach zumindest unser Reiseführer.
Um 7:45 kamen wir in Tschemal an und wollten zuerst einmal frühstücken. Das einzige Café im Ort sperrt aber erst um 10:00 auf. Touristeninformation, um uns nach möglichen Wanderwegen zu erkundigen, gibt es natürlich auch keine. In einem kleinen Geschäft kauften wir uns Gebäck, setzten uns in den Park und jeder für sich dachte: "Was sollen wir hier nur den ganzen Tag tun?", das Busticket für die Rückfahrt um 17:00 Uhr hatten wir nämlich schon im Rucksack.
Dann fiel mir ein, dass ich etwas von einem Kloster auf einer Insel namens Patmos gelesen hatte und so machten wir uns auf den Weg dorthin. Die kleine Insel im Fluss Katun kann man nur über eine wackelige Hängebrücke erreichen und es dauerte doch etwas länger, bis ich mich zumindest ein Stück hinauswagte, so dass Josef einige Fotos machen konnte. 
Im Anschluss wanderten wir einfach durch die Gegend, dabei musste ich dann aber wirklich eine Hängebrücke überqueren (tapfer geschafft!), picknickten am Flussufer und genossen den Tag.
Den heutigen, letzten Tag in Gorno Altaisk, verbrachten wir noch in den Parks der Stadt und morgen geht es weiter nach Artibash am Nordufer des Teletskoje-Sees. Der See 80 km lang und 325 m tief und hat dieselbe Entstehungsgeschichte (kontinentaler Grabenbruch) wie der Baikalsee. Er ist ebenfalls sehr fischreich und kalt und wird auch Baikal des Altai genannt.
Am Sonntag möchten wir mit einem Boot über die ganze Länge von 80 km an das Südufer des Sees fahren, dort zwei Tage verbringen und danach in zwei Etappen nach Arktasch weiterfahren. Am 23. August wollen wir dann in die Mongolei einreisen.
Wahrscheinlich werden wir in dieser Zeit meist im Zelt schlafen müssen, da es entweder keine Zimmer gibt, oder diese, wie morgen in Artibash, bereits ausgebucht sind.
Inwieweit wir dort Internetzugang haben werden, können wir nicht vorhersehen, es kann daher etwas länger dauern, bis ihr wieder etwas von uns lesen könnt, aber es kann auch schnell gehen ; ).

Noch etwas zum Wodka
Das "Wässerchen" gehört in Russland zum alltäglichen Leben, in jedem noch so kleinen Geschäft gibt es eine unglaubliche Auswahl an Wodkasorten. In einzelnen Lokalen kann man seine Flaschen mitbringen und trinken.
Trotzdem waren unsere Ängste, dauernd mit Einladungen zum Wodkatrinken bedrängt zu werden, unbegründet. Man bekommt ihn zwar angeboten, ein Nein wird jedoch akzeptiert.
Der Alkohol, nicht nur in Form von Wodka, scheint hier aber doch ein großes Problem zu sein. Man sieht bereits in der Früh (hauptsächlich) Männer, die dem Alkohol zusprechen.

Kwas, ein  leicht alkoholisches Getränk (ca 1% Alk.) ist in Russland sehr populär. Es wird durch Gärung aus Brot hergestellt und ist an jeder Ecke, meist aus kleinen Tankwagen, zu erhalten. 
Es schmeckt malzig, aber nicht süß.

Ein weiteres populäres, jedoch alkoholfreies Getränk ist Mors, ein Saft aus am Vorabend gekochten Preiselbeeren. Es ist fast in jedem Lokal zu erhalten, preisgünstig und schmeckt uns sehr gut.





Aja-See





Nach dem Schwimmen gab es Schaschlik



Auf dem Weg zur Insel Patmos kamen wir an der Schule vorbei



Hängebrücke vor der Insel Patmos



Wandern in der Gegend um Tschemal






Am Ufer der Katun





Ein Becher Kwas zur Erfrischung



Gorno Altaisker Wasserspiele




7 Kommentare:

  1. Hallo ihr beiden, das ist schon sehr spannend eure einzelnen Berichte zu lesen. Wie Die Sendungen Universum, Alma Mater und Das Weltjournal in einem!

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  2. Ein interessanter Flecken Erde ist das, wo ihr euch da befindet. Wir haben jetzt mal auf der Asienkarte alles nachverfolgt. Mitten auf diesem Kontinent zu sein, so weit weg von Salzburg bzw. Seekirchen, können wir uns gar nicht so richtig vorstellen ... Obwohl es ja fast so aussieht, als ob man bei Regenwetter über die Gersberg nach Salzburg runterschaut. Na ja, die Kirchen schauen anders aus ... Und die sozialrealistische Ästhetik sieht man dort offenbar an jeder Ecke - wer

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  3. ... würde da nicht zum Gläschen greifen? (Sorry, unser iPad ist offenbar aus russischer Produktion :-) Tut's brav essen, damit ihr nicht zu dünn werdet! Wir stillen in der Zwischenzeit unser Fernweh mit Kinobesuchen, während es draußen dauerregnet

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  4. ... und nur mehr 11 Grad hat. Haben uns gerade JULIETA von Almodovar angeschaut. Sehr genialer Film! Alles Gute & take care, Rudi & Anita

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  5. Hallo vorübergehend ausgewanderte Nachbarn Renate und Josef! Auch wir schauen von Zeit zu Zeit in eueren Blog und verfolgen diesen dann mit großem Interesse. Die Berichte und Geschichten sind derart schön und spannend gemacht, als wäre man direkt dabei. Manchmal beneiden wir euch wirklich, wenngleich wir uns nicht so sehr als Weltenbummler sehen. Die Welt und die Menschen auf euerer Reise sind meist noch sehr einfach und geerdet, das macht es wahrscheinlich noch interessanter. Bei uns ist alles OK, Stefan und seine Freundin haben sich schon gut eingelebt und sie sind genauso gute und nette Nachbarn, wie ihr das immer gewesen seid und nach der Rückkehr auch wieder sein werdet. Also dann, noch schöne Monate und sammelt noch viele Eindrücke, wir werden diese weiterhin mit Interesse verfolgen. Liebe Grüße von Manfred und Maria

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    1. Liebe Maria, lieber Manfred,
      vielen Dank für diese nette Nachricht!

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  6. Liebe Renate & Josef! Ich liebe Abenteuer-Bücher :) - dies ist das Beste - macht weiter so - glg Gerlinde & Peter

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