Freitag, 2. September 2016

Ölgij und die Fahrt zum Tavan Bogd Nationalpark



Ölgij ist kein wirklich sehenswerter Ort. Die Straßen sind staubig, die Gehwege sind steinige Wanderwege und bis auf ein Museum und einen urigen Bazar gibt es keine Sehenswürdigkeiten.
Der Ort ist zu mehr als 90% von Kasachen bewohnt und es gibt einige Moscheen. Wie uns ein junger Mann erzählte, spielt die Religion bei vielen keine große Rolle mehr, auch tragen viele Frauen kein Kopftuch.
Die Bewohner hier in dieser Gegend sind nicht so freundlich wie in Sibirien, nicht immer habe ich das Gefühl, als westlicher Tourist willkommen zu sein. 
Die Umgebung jedoch ist sehr schön, leicht gebirgig, es gibt Hügel in wunderbaren grünen und braunen Pastellfarben, die allerdings nicht bewachsen sind.
Wir wohnten die ersten drei Tage im Hotel Eagle´s Nest, das anscheinend beste Hotel vor Ort (bei uns vielleicht ein 0-1 Stern-Haus). Den stolzen Preis von € 45,— ist ein Zimmer hier aber nicht wert. Es ist zwar ein Frühstück incl., das besteht aber nur aus etwas Brot, einer Schüssel Butter, die von einem Tisch zum anderen weitergeht, einem offenen Glas Marmelade (natürlich auch für alle) und einem in viel Öl gebratenem Ei, das von der einzigen Angestellten mit Chilisauce z.B. in Form eines Herzens verziert wird. Dazu heißes Wasser für Tee oder Kaffee und Milchpulver.
Der junge Manager des Hotels, ein Neffe des Besitzers, organisiert auch Trekks in der Westmongolei. Über ihn buchten wir für fünf Nächte eine Tour in den Tavan Bogd Nationalpark an den Khoton Nuur (Nuur = See)
Wir fuhren mit einem russischen „Buchanka“(russischer Geländewagen) über eine teilweise rumpelige Staubstraße zwei Stunden bis zu unserem ersten Schlafplatz. Dieser lag total idyllisch im Hochland zwischen zwei Jurten, direkt an einem kleinen Bächlein. Die Bewohner der Jurten sind Verwandte des Fahrers, der ein Bruder des Hotelbesitzers ist. Wir wurden gleich zu einem Milchtee, getrocknetem und frischen Käse, Zuckerwürfel (diese werden nicht zum Süßen des Tees verwendet sondern nur kurz darin eingetaucht und gegessen, ebenso wie der Trockenkäse)und eine Art Brot in die Jurte eingeladen. 
In diesem Ger leben die Eltern, eine Tochter mit 8 Jahren und eine erwachsene Tochter (oder Schwiegertochter, haben wir nicht genau herausgefunden) mit einem zwei Monate alten Baby. Die junge Mutter arbeitet den ganzen Tag schwer (melken, Butter und Käse machen, kochen…). Nur zwischendurch hat sie kurz Zeit, das Baby zu stillen. Das Kleine liegt meist ruhig in einer Arte Wiege, die mit einer Decke verdunkelt wird (dabei ist es in einer Jurte nicht wirklich hell). Wenn es einmal schreit, schaukelt es die kleine Tante oder auch der Opa. 
Diese Familie besitzt über 1000 Tiere, Yaks, Pferde, Schafe und Ziegen. 
Am nächsten Tag, nachdem wir noch ein Frühstück (gleich wie am Vortag) bekommen und einen Adlerjäger besucht hatten, fuhren wir weiter, aßen nach zwei Stunden eine Kleinigkeit in einem Ort und kamen nach sechs sehr anstrengenden Stunden (teilweise sehr schlechte Staubstraße und zwei zu überwindende Pässe) am See an. 

Dort schlugen wir unser Zelt auf, jausneten, gingen ein paar Schritte und krochen müde in unsere Schlafsäcke.





Ölgij - Panorama




Im Bazar





Unser robuster russischer Geländewagen




Frühstück in der Jurte




Fleißige Nomadenfrauen




Steppe




Besuch der Nachbarn



Kuh, Schaf Ziege? Oder doch das Lungauer Gschoof, Andi?




Yeti



Eaglehunter







Lebensraum der Nomaden




Stau




Wüstenlandschaft




Zeltplatz im Tavan Bogd Nationalpark




Abendstimmung am Khoton Nuur




3 Kommentare:

  1. Ich grad euren Bericht der Olivia und dem Raphi vorgelesen und wir haben die Bilder angeschaut. Ich soll Euch liebe Grüße schicken.

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  2. Einfach unglaublich!!! Die Berichte. Die Fotos!!

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  3. Liebe Renate und Josef! - Es klingt wunderbar und sieht traumhaft aus - alles Gute weiterhin! - Glg Gerlinde und Peter

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