Xi´an und Chengdu
Am 12. Oktober 2016 ging es mit dem Zug von Tai´an nach Xi´an.
Im Speisewagen, in dem wir wieder lange Zeit saßen, Karten spielten, lasen... wurden fast nur die Zugbediensteten mit Essen versorgt, wir hatten unser eigenes Essen mit.
Es war wieder einmal interessant zu beobachten, wie gegessen wird. Nicht nur, weil beim Aufnehmen der Nahrung mit den Stäbchen immer wieder etwas auf den Tisch fällt schaut es furchtbar aus, man spuckt auch Teile, die nicht gegessen werden können auf den Tisch.
Es gibt aber auch Restaurants, in denen man sich etwas "westlicher" benimmt.
Xi´an, vor allem bekannt durch die Terrakotta-Armee, war eine weitere Millionenstadt mit Smog, viel Verkehr... auf unserer Route.
Wir wohnten in einem Hostel in einer angenehmen Gegend mit lauter kleinen Häusern innerhalb der Stadmauern. Überall gab es Geschäfte mit handgeschöpftem Papier, Schreibwaren, Pinsel in allen Größen (bis zu Besengröße), Tees, Teegeschirr und Boutiquen mit handgefertigter Kleidung zu unerschwinglichen Preisen.
Am Abend wurde kleine Imbissstände hergefahren, in denen es verschiedenste Snacks zu günstigen Preisen zu kaufen gab. Wir hatten 15 kleine Spießchen mit Rindfleisch, 2 gegrillte Brötchen und zwei Flaschen Bier für insgesamt € 5,50. An kleinen Tischen konnten wir diese Dinge verspeisen und ich bekam vom Nachbartisch gekochte Hühnerfüße angeboten, sehr würzig. Den Gedanken, dass ich da die schrumpelige Haut esse und die Krallen abnage, durfte ich während des Kauens und Schluckens allerdings nicht zulassen ; ).
Nur 20 Minuten von unserem Hostel gab es ein großes muslimisches Viertel mit vielen Straßenlokalen und Verkaufsständen, laut, schmutzig und interessant.
Am Freitag fuhren wir mit dem Bus vom Bahnhof zu den Ausgrabungsstätten der Terrakotta-Armee, drei Gebäude mit den weltbekannten Soldaten, die in den 1970er Jahren zufällig von Bauern entdeckt wurden, während sie einen Brunnen gruben.
Wie fast alle Sehenswürdigkeiten, die wir bisher besucht hatten, liegt diese inmitten eines großen, gepflegten Parkes. Der Weg von der Bushaltestelle zum Eingang ist mit unzähligen Souvenierständen und Fressbuden gesäumt.
Die Hallen, in denen auch heute noch gegraben wird, sind natürlich voll von meist chinesischen Touristen, und auch hier besteht ihre Hauptaktivität im Fotografieren (Selfies).
Besonders die einzelnen Soldaten, welche in Vitrinen ausgestellt sind, waren mit all den Einzelheiten sehr interessant, aber auch die Armee (der Soldaten, nicht der Touristen) ist beeindruckend.
Am nächsten Tag fuhren wir mit Fahrrädern, die man auf der Stadtmauer mieten kann, die 14 km auf der breiten Mauer um die Innenstadt. Das Wetter war leider nicht so gut, aber es regnete wenigstens nicht.
Am 17. Oktober ging es weiter mit dem Zug nach Chengdu.
Hier wohnten wir im Chengdu Tibet Hotel (5*), da es gerade eine Aktion gab (58,-- incl. tollem Führstücksbuffet).
Das buddhistische Kloster, das Manjuschri, dem Boddhisatva der Weisheit geweiht ist, besuchten wir gleich am ersten Tag. Ein relativ besinnlicher Ort inmitten der (nächsten) Millionenstadt. Angeschlossen ist ein gemütliches Teehaus mit großem Garten und vielen Tischchen. Man kauft sich die Säckchen mit offenem Tee am Eingang und bekommt dann am Tisch Teetassen und eine große Thermoskanne gekochtes Wasser und kann sich immer wieder aufgießen und die Zeit genießen.
Am Abend waren wir in der Nähe eines weiteren Klosters in der bekannten Jinli-Straße mit unendlich vielen verschiedenen Imbissständen. Wir verkosteten die verschiedensten Snacks mit unterschiedlichem Geschmackserlebnissen. Danach leisteten wir uns noch ein Bier vom Fass an einem angenehmen Platz. Man konnte hier das mitgebrachte Essen an den Tischen verzehren, den Leuten beim promenieren zusehen, Musik hören...
Das Bier ist auch so eine Sache in China. Es gibt zwar ausländische Marken, aber die werden meist in China gebraut und haben zwischen 2,5 und 3,6% Alkohol und schmecken ein bisschen nach Abwaschwasser. Ganz selten und zu hohen Preisen bekommt man auch trinkbares Bier.
Auch ein guter Kaffe ist sehr teuer. Ein Cappuccino z.B. kostet in den, allerdings meist sehr gemütlichen, Cafés 5,- bis 9,- €.
Am nächsten Tag war Josef wieder am Berg unterwegs, schon um 06:00 fuhr er mit dem Zug nach Qingcheng (60km) und bestieg dort den heiligen Berg der Taoisten mit vielen Tempel in mystischer Umgebung.
Ich sah mir die Panda-Aufzuchtstation an, ein riesiges, sehr gepflegtes Gelände mit vielen Blumen und Bäumen und den verschiedenen Häusern und Gehegen für die Pandas. Ein paar große Pandas lagen auf und unter Bäumen herum, rührten sich kaum, echt faule Tiere ; ).
Die Kleinen durfte man natürlich auch hier nur hinter Glas ansehen, sehr süß!
Einzelne Bereiche waren geschlossen, so z.B. das Haus der roten Pandas, da gerade mehrere Weibchen trächtig sind und der Besuch der vielen Touristen für sie gefährlich wäre.
Das Wetter war leider die letzten zwei Tage in Chengdu schlecht, grau in grau (Häuser und Himmel) und es regnete immer wieder. Da der Wetterbericht auch für die kommende Woche keine Besserung versprach änderten wir unsere Pläne. Anstatt in Emei den Emei Shan zu besteigen fuhren wir am 21. Oktober nach Kangding (2500hm), nicht weit von der Grenze zu Tibet.
Terrakotta-Armee
Rad fahren auf der Stadtmauer
Glockenturm in Xi´an
Moschee auf chinesisch
muslimisches Viertel
Kloster in Chengdu
Jinli-Straße
Snacks-Verkostung
Die mystische Stimmung am heiligen Berg der Taoisten wird
durch das schlechte Wetter noch verstärkt
Überwältigend, was Ihr beiden hier nach und nach berichtet. Man liest staunend, und staunt lesend ... Alles Gute weiterhin! Rudi & Anita
AntwortenLöschenVielen Dank für eure immer wieder motivierenden Kommentare!
LöschenWir haben mehrere Nachrichten bekommen, dass Kommentare nicht mehr möglich sind, daher freuen wir uns sehr, dass es nun doch wieder funktioniert (wir hatten schon die Chinesen unter Verdacht ; ) )
GlG auch an die Kids!!!
Renate und Josef
Ja Ihr Lieben, dem kann ich mich nur nochmal anschließen. Ich freu mich über jeden neuen Beitrag wie auf einen spannenden Fortsetzungsroman.
AntwortenLöschenManuel hat mir, wie er im Hotel gearbeitet hat, manchmal von den Essgewohnheiten der Chinesen erzählt. Damals dachte ich mir, er übertreibt wahrscheinlich ein bißchen. Wie ihr seht, funktioniert das Kommentieren jetzt wieder. Man musste das Google Passwort neu eingeben ......Na ja, dieses neimoderne Zeugs.....
Umarmung Anita