Dienstag, 22. November 2022

Ban Gioc

Abgelegen die Gegend Ban Gioc an der Grenze zu China. Keine Hektik, heute. 

Anders als im Februar 1979, als chinesische Truppen in Teilen Nordvietnams einmarschierten, das Land besetzten, bevor sie sich nach einem Monat und schweren Kämpfen wieder zurück ziehen mussten.

2 Nächte waren wir hier, mit dem kleinen Linienbus geht's nun wieder retour. Die grüne Landschaft zieht vorbei, schemenhaft. Bananenstauden, Bambushölzer. Vieles an Grün, welches ich nicht kenne, mir niemals merken könnte. Es ist einfach interessant aus dem  Fenster zu schauen, immer wieder und stundenlang.

Verschmutzt die Fenster, unklar die Sicht. 
Jedoch klar meine Gedanken, versunken darin. 
Meditation, bekomme nicht genug davon. 
In Gedanken das Erlebte nochmals erleben. Das viele Grün, es verschwimmt, wird unklar. 

Märchenhaft der Wasserfall. Sehe, höre die herabstürzenden Wassermassen. Das Rauschen berauschend. Ständig, beständig, stetig, ohne Ende. Tag und Nacht, immer. Laut und trotzdem beruhigend.  



















Friedlich die Stimmung, drüben ist China. Keine 50m entfernt, niemand ist zu sehen, nicht ein Mensch. Covid - Lockdown im Reich der MITTE. 
So still.
So angenehm ruhig.






Weiter geht die Reise, der Bus füllt sich. Meist mit Dingen. Jutesäcken, Holzbretter, kleinen und großen Paketen. Jetzt gerade frisch geschlachtete Hühnern im Plastiksack. 

Karstberge, abgeerntet Reisfelder, kleine Dörfer. 
Angenehme Musik tönt leise aus dem Lautsprecher. 
Der Himmel ist blau, die Sonne scheint hell. 

Nicht so in der Grotte, heute in der Früh. 2,5 km Dunkelheit.  
Nur abschnittsweise beleuchtet, für mich alleine an diesem frühen Morgen, um diese Zeit.
Renate fühlt sich nicht wohl in Höhlen. 

Doch ganz alleine bin ich nicht.  
Eine freundliche Vietnamesin begleitet mich, hübsch ist sie auch. Und sie weiß noch nicht, was sie erwartet, zu Beginn. 
Sie ist nämlich nicht nur mein Guide, sondern quasi auch mein Fotomodell. Die Arme.... Foto, Foto Foto..... aber sie macht es gut. Und es macht ihr Spaß, glaube ich. Zumindest ganz am Anfang. So genau weiß man das nie!




Zum Staunen bringt sie mich, die Grotte. Immer wieder, zauberhaft schön, jeder Meter ein Erlebnis. Unzählige Kalksteingebilde in unterschiedlichsten Größen und Formen. 
Fast 3 Stunden verbringen wir in dieser langen Höhle, überwinden steilere Passagen, überqueren kleine Bäche, ein Teich wird mit einem Floss überwunden. 






























Geldschein gegen Ticket, zwischendurch hat er Arbeit unser Schaffner. Jetzt schläft er wieder, eine Reihe vor mir. Genießt die Fahrt so wie wir. 
Das Landschaftsbild ändert sich kaum. Die beruhigende Musik aus dem Lautsprecher wiederholt sich, dreht sich im Kreis. Auch meine Gedanken. 

Das kleine Kloster in der Nähe der der Wasserfälle fällt mir gerade wieder ein. 
Herrlich die Lage, traumhaft die Aussicht hier oberhalb des Tales.










Die Gedanken, das Erlebte hier machen mich nachdenklich. 
Junge Mönche tollen herum. 

OM MANI PADME UM  klingt es leise zu uns, vom buddhistischen Tempel nebenan.

Wir werden eingeladen zu Tee, Bananen und heißen Süßkartoffeln. 
Ein Mönch erzählt uns vom Leben, von seinem Leben hier. 

Seine  ehrlichen Worte, seine dunkel glänzenden Augen lassen einen Blick in seine Welt, in sein Innerstes zu. 
OM MANI PADME UM  ....... 









Die Musik wird lauter  im Bus, ändert die Richtung, statt spirituell nun Pop. 
3 Stunden sind bereits vergangen, wie im Flug. 
Nicht weit mehr die Stadt, urbaner die Gegend, weiter weg die Idylle. 

Jedoch hier gibt's Pizza und einen guten Wein am Abend.




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